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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 226
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0228
Saxa loquuntur, Steine sprechen

Nicht nur die Monumente und die Werke der großen Meister aus der
klassischen und alten Zeit reden, auch die Bildstöcke können viel
erzählen. Freilich ist die Inschrift oft schlecht zu lesen, verwittert.
Manchmal stehen nur noch ein paar Buchstaben da oder eine Jahreszahl.

Es wurde versucht, soweit möglich, an Hand der Pfarrbücher Näheres
über die einzelnen Bildstöcke in Erfahrung zu bringen.

Die ersten Steinkreuze und Schwedenkreuze sowie die ältesten Bildstöcke
waren ohne Inschrift, da die Bevölkerung früher durchweg nicht
lesen konnte. In der Barockzeit werden oft die Namen der Stifter und fast
immer der Anlaß der Erstellung kurz genannt. Die Jahreszahlen geben
jedoch besonders bei Unfällen oder erfolgtem Tod nicht immer das
Sterbejahr an, sondern das Jahr der Erstellung. Selbst wenn ein
Sterbedatum eingemeißelt ist, braucht es nicht immer zu stimmen, wie
der Vogtsbildstock beweist.

Bildstöcke enthalten oft die Mahnung an den Fremdling oder Wanderer
zum Gebet oder erinnern an den Tod: Gedenke, daß du sterben mußt!
Kreuze bringen, da mehr Fläche vorhanden ist, Worte der Hl. Schrift,
aber fast immer die gleichen, und mahnen zur christlichen Frömmigkeit
und Nachfolge Christi.

Man sollte die einfachen Kunstwerke das eine oder andere Mal auf sich
wirken lassen. Was steckt doch in diesen verwitterten, bemoosten
Steinen und alten und neuen Feldkreuzen: Freude und Dank, Sorge und
Leid, Hoffnung und Gläubigkeit, Opfer und Idealismus der Vorfahren,
vielleicht der eigenen Verwandten, werden beim Betrachten lebendig.

Wieviel wurde hier schon gebetet? Können die Bildstöcke nicht auch eine
Frage und Ermunterung an uns sein?

Literatur

Wilhelm Baumann. Der Sagensachtz des Nordrachtales. Sonderdruck aus „Die Ortenau", 43. 1963

Josef Dünninger und Bernhard Schemmel. Bildstöcke und Martern in Franken, Würzburg, 1970.

C. Fischer, Wegkreuze, Bildstöcke u. Marienbilder von Zell a. H., in „Die Ortenau", 8. 1921, S. 51-60.

J. Gottschalk und B. Schemmel: Entwurf zur Erfassung freistehender religiöser Male, in: „Mainfränkisches Jahrbuch"

24, 1972, S. 146-177.

Heinrich Heimberger, Geweihte Landschaft, in: „Mainfränkisches Jahrbuch" 4, Würzburg, 1952, S. 263-307.
ders., Das gefreite Dorf, Wegkreuze im Gebiet zwischen Neckar und Main, in: „Mainfränkisches Jahrbuch" 4, 1952.
0. A. Müller, Holzbildstöcke in der Ortenau, in: „Die Ortenau", 17. 1930, S. 53-74
ders., Alte Bildstöcke in der Ortenau in „Die Ortenau" 18. 1931, S. 68-98

ders., Bildstöcke im Amtsbezirk Wolfach in „Die Ortenau" 20. 1933. S. 32-60 u. 23. 1936, S. 161-174.

Gustav Steinlein, Bildstöcke und Wegkreuze in: „Volkskunst und Volkskunde" 3, 1905, S. 93-97.

O. Stemmler, 5. Zum Aufsatz „Bildstöcke im Amtsbezirk Wolfach", in: Die „Ortenau" 24. 1937, S. 130.

O. Straub, 6. Bildstöcke u. Steinkreuze im Hochschwarzwald, in: „Die Ortenau", 29. 1949, S. 133-138

Max Walter, Vom Steinkreuz zum Bildstock, in: „Vom Bodensee zum Main", Heimatblätter, Heft 25, Karlsruhe 1927,

Zur Steinkreuzforschung in Baden; in: „Mein Heimatland", 1928, 15., S. 40-41.

Bernhard Weiss. Kruzifixe und Bildstöcke in der Karlsruher Landschaft, in: „Soweit der Turmberg grüßt". Durlach 1958.
S. 113-124.

Die Broschüre ist zu bezahlen bei P. Adalbert Ehrenfried. 7615 Zell a. H„ Kapuzinerkloster. Preis 7.- DM.

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