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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 227
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0229
War Zell „Reichsstadt" oder ,,Freie Reichsstadt"?

Die gleiche Frage gilt für Offenburg und Gengenbach!

Thomas Kopp

Nach einem Referat im Kreise der „Zeller Heimatfreunde", in dem der
Sprecher u. a. behauptete, Zell sei nie „Freie Reichsstadt", sondern nur
„Reichsstadt" gewesen, meinte ein Teilnehmer: „Nun nehmt Ihr
Historiker uns auch noch die FREIE Reichsstadt! Warum bloß?" (Die
Antwort wird sich zum Schluß der folgenden Ausführungen ergeben.)

Als man dann noch im Storchenturmmuseum in dem Buch „Schauplätze
der fünf Theile der Welt", herausgegeben von F. i. i. Reilly, Wien 1791, im
Anhang die Wappen der 50 deutschen „Freien Reichsstädte" fand -
darunter das Gengenbacher, Offenburger und Zeller -, beschlossen die
Vertreter des Stadtrat-Kulturausschusses und der Mitgliedergruppe des
„Historischen Vereins für Mittelbaden", die anstehende Frage näher zu
untersuchen. Sie fanden dabei die Mitarbeit der Stadt Zell selbst, die als
ersten Schritt an die in dem erwähnten Buche aufgeführten „Freien
Reichsstädte" ein Schreiben richtete, das - gekürzt - hier wiedergegeben
sei: „In dem Buch ,Schauplätze ...' finden sich Wappen von 50 ,Freien
Reichsstädten', darunter die Wappen Ihrer und unserer Stadt. Von
Historikern wird immer wieder behauptet, Zell am Harmersbach sei nie
,Freie' Reichsstadt, sondern nur Reichsstadt gewesen. Es würde uns
außerordentlich interessieren, ob derartige Erkenntnisse auch bei Ihnen
vorliegen bzw. diskutiert werden, insbesondere, wie sich die bei Ihnen in
der Stadtgeschichte bewanderten Personen dazu stellen, wenn Ihre Stadt
als .Freie Reichsstadt' bezeichnet wird ..."

Man war in Zell auf das Ergebnis dieser Rundfrage gespannt. Überraschenderweise
trafen die ersten Schreiben schon innerhalb einer Woche
ein; zum Schluß hatten fast 90 Prozent geantwortet. Es zeigte sich, daß die
meisten Gemeinden die gestellte Frage ernst behandelten. Nur einige
nahmen sie auf die leichte Schulter, so z. B. der Bürgermeister einer
Narrenstadt, der meinte, „mit Historikern läßt sich's bekanntlich
schlecht streiten, die haben immer recht", um dann seinen Brief zu
schließen - es war um Fasnacht - mit „Narri-Narro". Und ein anderes

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