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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 279
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0281
Anteil am Aufstieg des Geschlechtes zu
einer führenden Macht im Südwesten des
Reiches. Als ihre besondere Leistung werden
herausgearbeitet die wirtschaftliche
und verkehrsmäßige Erschließung des
Schwarzwaldes, die Gründung von Städten,
deren Verfassung schon Bestandteile einer
bürgerlichen Selbstverwaltung enthielt, sowie
den Aufbau eines Staates, der im
Südwesten des Reiches große Entwicklungsmöglichkeiten
für die Zukunft erschlossen
hat. Sicherlich gab es schon
wegen der Reichspolitik immer wieder
Spannungen, gelegentlich auch kriegerische
Auseinandersetzungen zwischen den
Zähringern und den Staufern, aber ihr
Verhältnis zu einander als wesentlich
durch die Rivalität bestimmt zu deuten,
scheint eine zu große Vereinfachung zu
sein.

Weitere Beiträge zum Stauferjahr befassen
sich mit den „Staufern als Literaturmäzene
" (W. Blank, Freiburg), mit der Geschichte
und Landschaft des Trifels (G. Ummin-
ger, Freiburg) sowie der Geschichte der
Burg Steinsberg bei Sinsheim (vom selben
Verfasser).

Von großem Interesse für die Freunde des
alten Straßburg ist der Aufsatz von W.
Hirzel, Pully „Zu Straßburg auf der
Schanz", in dem er nach den Gründen
forscht, die dazu führten, daß aus der freien
deutschen Reichsstadt eine französische
Festung und Provinzstadt wurde. Im Kampf
um die Verteidigung ihrer Freiheit war der
Stadt allein die Hilfe der evangelischen
Kantone der Schweiz unter der Führung
Zürichs verblieben, das während des Holländischen
Krieges eine Garnison nach
Straßburg verlegte. Als sie nach Beendigung
des Krieges 1678 wieder entlassen
wurde, mußte sich bald darauf die wehrlose
Stadt kampflos den französischen Truppen
ergeben. Eingehend schildert der Verfasser
die Verhältnisse in Zürich, die Kirche, die
Armee, die Finanzen sowie die reformierte
Politik und die Beziehungen zu Straßburg.

Erneut sucht Hans Heid, Karlsruhe in
seiner Arbeit „Von der Grabkapelle zur
Marienkirche" die Baugeschichte der Wallfahrtskirche
von Lautenbach im Renchtal
zu klären. Angeregt durch R. Beckmann,
Vitrea Dedicata (1975) gelangt Heid auf
Grund eingehenden Studiums der Lautenbacher
Glasfenster, der Gemälde der Seitenaltäre
sowie der archivalischen Quellen zu
Einsichten, die, von Einzeldeutungen abgesehen
, wohl Abschließendes aussagen: Neben
einer Wallfahrtskapelle mit einem Gnadenbild
der Muttergottes errichteten die
Herren von Neuenstein eine Kirche ohne
Chor als Grabstätte. Sie war 1482 mit dem
Einsetzen der Glasfenster vollendet. 1480
ging sie unter Propst Johannes Magistri in
den Besitz des Klosters Allerheiligen über.
Zur würdigen Unterbringung des Gnadenbildes
wurde in ihrem Innern die Gnadenkapelle
errichtet, die 1485 vollendet war.
Propst Johannes ließ dem Bau den Chor
anfügen. Er gab auch den Auftrag für den
neuen Hochaltar, den er aus eigenen Mitteln
finanzierte. 1525 war der Bau der
Kirche abgeschlossen. - An den Ausführungen
stört der Ausdruck „umfunktioniert".
Wenn eine Kirche einen anderen Kirchenpatron
erhält, wird ihre Funktion nicht
verändert. Kirche bleibt Kirche.

57. Jahrgang / Heft 3, September 1977
Unter den Beiträgen dieses Heftes, das sich
besonders mit Orten des Hochrheingebietes
befaßt, ist für die Ortenau der von H.
Brommer, Merdingen über Philipp Winterhalter
von Bedeutung. Darin schildert er
das Leben und die künstlerische Eigenart
dieses aus Kirchzarten stammenden Barockmeisters
, der sein Leben vor allem in
Straßburg und Gengenbach verbrachte.
Heute kaum noch bekannt und in der
Fachliteratur erwähnt, gehörte er in seiner
Zeit zu den angesehendsten Künstlern des
mittelbadischen Raumes und des benachbarten
Elsasses. Viele seiner Werke sind bei
der Entbarockisierung der Kirchen im letzten
Jahrhundert verloren gegangen (z. B.
Bühl, Abteikirche Gengenbach), doch geben
die noch erhaltenen Altäre (Sebastians-
kapelle in Dambach, Sasbachwalden, Wallfahrtskirche
Zell a. H., St. Martin in Gengenbach
), Plastiken u. a. einen guten Einblick
in den Stil des Meisters, der seine
Altäre mit reichem Dekor aus Blumen,
Früchten und Laubwerk ausstattete.

58. Jahrgang

Themen, die die Ortenau betreffen, werden
nur in Heft 2 (Juni 1978) dieses Jahrgangs
gebracht. L. Vögely, Karlsruhe beschreibt
in seiner Abhandlung „Ludwig Eichrodt
und das Buch Biedermaier" zunächst die
Eigenart des Biedermeiers und im Anschluß
daran die Entstehung der von L. Eichrodt
zusammen mit dem Arzt Adolf Kußmaul
verfaßten Biedermaierlieder, deren bezeichnender
Humor an vielen Beispielen aufgezeigt
wird.

A. Schmid, Freiburg berichtet in dem Aufsatz
„Bad Rippoldsau mit langer Tradition"
über die erste wissenschaftliche Analyse

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