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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 282
(PDF, 62 MB)
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Ortenau gibt Willi Hensle in seinem Beitrag
„Tausend Jahre Kunst in der Ortenau". Mit
Sebastian und Karl Fahrländer, die sich als
deutsche Jakobiner einen Namen gemacht
haben, beschäftigt sich Emil Ell in seinem
Aufsatz „Ein Ettenheimer als Diktator des
Kantons Fricktal". Robert Furtwängler
setztseine Untersuchung überdie Ettenheimer
Wappen, Brunnen und Bildnisse fort,
indem er vor allem zahlreiche Ornamente.
Denkmäler, Handwerker-Berufszeichen.
Brunnen und Wegkreuze in Euenheim beschreibt
. Mit dem Geisberg als Fundstelle
für Achate beschäftigt sich Ingo Stengler in
seinem mineralogischen Beitrag „Die
Achatfundstelle Geisberg bei Schweighausen
.

M. Hildebrand

„Landkreis Rastatt Heimatbuch"

Herausgeber: Landkreis Rastatt

Der ehemalige Landkreis Rastatt hat von
1961 bis 1972 zwölf Bände seines Heimatbuches
„Um Rhein und Murg" herausgegeben
. Er wollte damit, wie Landrat Dr.
Würfel sagte, „Menschen, Ereignisse und
Landschaft des Kreises in Geschichte und
Gegenwart darstellen'*. Eine ähnliche Publikation
waren die „Bühler Blauen Hefte"
des ehemaligen Landkreises Bühl. Nach der
Kreisreform wurden diese beiden periodischen
Veröffentlichungen durch eine gemeinsame
ersetzt, die fortan den Titel
„Landkreis Rastatt Heimatbuch" tragen
und jährlich erscheinen soll. Da sie, wie die
Vorläuferpublikationen, viele historisch
aufschlußreiche Berichte bieten, seien sie
hier kurz besprochen.

Band 1/74

Der Band 1 bringt einen Artikel über den
neuen Landkreis Rastatt (von Landrat Dr.
Würfel) und je einen Aufsatz überdie Städte
Bühl, Gaggenau und Rastatt (von den Oberbürgermeistern
). Auch die Geschichte der
Städte wird darin gestreift. Dann folgt ein
heraldisch interessanter Aufsatz über „Das
Wappen des neuen Landkreises Rastatt"
(S. 43-46) von Dr. Hansmartin Schwarz-
maier. Aus Anlaß der 125jährigen Wiederkehr
der Revolution von 1848/49 und der
Eröffnung der Erinnerungsstätte im Rastatter
Schloß widmen sich die übrigen 19 Darstellungen
des 1. Bandes dem Ablauf der
badischen Revolution in unserem Räume.
Sie verdienen in diesem Rahmen besondere
Beachtung. In ihrer Gesamtheit bieten die
19 einschlägigen Aufsätze das schillernde
Bild einer Vielfalt von Lebensäußerungen
in einer bewegten Zeit: mutiges und zaghaftes
, abenteuerliches und ängstliches Verhalten
, Denunziantentum und aufrechtes
Eintreten für andere.

Adolf Rentschlers Aufsatz „Den Deutschen
werde ein Vaterland", Untertitel „Vom
deutschen Freiheitskampf in Baden
1848/49", bringt zwar nichts Neues, ist aber
eine angenehm lesbare knappe Zusammenschau
der Vorgänge in Baden.

O. Gärtners Beitrag „Die Bühler Bürgerwehr
unter Leitung des Majors Ernst von
Biedenfeld und sein Schicksal nach der
Ubergabe der Festung Rastatt 1849" ist
dagegen eine sehr ins Einzelne gehende und
auch neue Aspekte erschließende Arbeit.
Sie kennt keine Schwarzweißmalerei. Den
Lebensweg von Biedenfeld lernt man ausführlich
kennen. Wesentliche Dokumente
werden zitiert. Aufschlußreich ist das Zahlenmaterial
und die Belege für die „Begeisterung
" mancher Wehrmänner. Nicht nur
altgediente Offiziere, auch viele Leute aus
dem Volk wurden durch die Umstände in
Rollen gedrängt, die ihnen gar nicht lagen.
Ausführlich sind hier die Kapitulationsverhandlungen
zwischen dem Festungskommandanten
Tiedemann und dem preußischen
General von der Gröben und der
Übergabevorgang dargestellt. Das tragische
Ende der Revolution und das Trauerspiel
des Standgerichts mit dem bitteren
Ende des Majors von Biedenfeld, „der
keineswegs revolutionär gesinnt war", wie
sein Freund, der Arzt Dr. Walchner.
schrieb.

Eine gute Ergänzung des Gartner'schen
Beitrags über Major von Biedenfeld, sozusagen
als Kulisse dazu, ist der Aufsatz
„Bühl vor und während der 48er Revolution
" von Erika Schappeler. Die Darstellung
nennt sich mit Recht „Ein Zeitbild".
Sie gibt Einblick in das gesellschaftliche
und wirtschaftliche Leben Bühls in den 40er
Jahren des 19. Jahrhunderts, ohne nach
Vollständigkeit zu streben. Besonders erfreulich
ist der kurze Abriß über das Schicksal
des Bühler Freischärlers Adolf Martin.

M. Weber beschreibt in ,,C. B. A. Fickler,
der Chronist der Jahre 1848/49" liebevoll
einen seiner Amtsvorgänger in Rastatt,
einen Augenzeugen der Vorgänge in der
eingeschlossenen Festung, den Professor
Carl Borromäus Alois Fickler, den stock-
konservativen gelehrten Bruder des revolutionären
bürgerlichen Kaufmanns Joseph
Fickler. Trotz konträrer politischer Auffassung
rissen die brüderlichen Bande nie ab.

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