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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 283
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0285
Gunter Kaufmann stellt den ,,Endkampf an
der Murg" dar, wie er sich unmittelbar vor
der Einschließung der Festung Rastatt am
30. Juni 49 abspielte. Er erwähnt und zitiert
dabei Augenzeugen und aktiv Beteiligte, die
in diesem Zusammenhang sonst selten genannt
werden, z. B. Friedrich Engels, Josef
Moll und Leutnant Hauff. Das „Badische
Wiegenlied'* von L. Pfau mit seiner zeitgenössischen
Illustration beschließt den Aufsatz
.

Meinrad Bittmann, selbst Michelbacher
und jahrelang Bürgermeister dieser Gemeinde
, untersuchte „Michelbach und die
Revolutionsereignisse 1848/49". Es ging
ihm weniger um die militärischen Aktionen
als um ein Einzelschicksal. Er verfolgte in
den Akten des Generallandesarchivs die
Gerichtsverhandlung gegen den Michelbacher
Engelwirt Ruckenbrod. Daß man
diese Lektüre mit recht zwiespältigen Empfindungen
abschließt, liegt keineswegs am
Autor, ist vielmehr in den mitgeteilten
Fakten begründet.

Franz Kapplers „Streiflichter aus Gernsbach
1849'* zeichnen sich durch Detailreichtum
aus, der den Personenkreis beider
Lager vorführt.

Ähnlich quellenkundig verfolgt Adolf Hirth
„Die Revolutionsjahre 1848/49 im »Widerstandsnest
„Greffern". Das Wort Widerstandsnest
wird dabei wohl mit Recht in
Anführungszeichen gesetzt. Immerhin
schenkte man von Seiten der Restauration
einem Ort des Rheinübergangs auch bei
bescheidenem Widerstand einige Beachtung
. Ein recht typisches Einzelschicksal
der Revolutionszeit bringt Wilhelm Dorff in
seinem Aufsatz „Aus den Erinnerungen
meines Urgroßvaters Theodor Hofstätter".
Das Leben des republikanischen Priesters
und Pädagogen Karl Damm schildert (abgesehen
von seinem letzten Lebensjahrzehnt)
recht ausführlich Dr. Dietmar Greiser in
seinem Bericht „Karl Damm - Ein Lebensweg
vor dem Hintergrund der badischen
Revolution 1848/49".

„Josef Kilmarx - Ein junger Freiheitskämpfer
aus Rastatt" wird uns von Klaus
Ziegler vorgestellt. Wir wissen nicht viel
über diesen einzigen Rastatter unter den
Hingerichteten; bewegend aber sind seine
beiden Abschiedsbriefe, die er wenige Stunden
vor seiner Erschießung im Angesicht
des Todes schrieb.

Die letzten Stunden vor der „Hinrichtung
des Theophile Mniewsky" gehen aus dem
Tagebuch des Bankiers F. S. Meyer aus

Rastatt hervor, das Schülerinnen (leider
werden sie nicht namentlich genannt) aus
Rastatter Gymnasien im Zusammenhang
mitdem „Preisausschreiben des Bundespräsidenten
zur 48/49er Revolution" beschäftigte
. Walter Ziegler berichtet darüber.

Sehr gut fundiert ist der Artikel von Dr.
Engelbert Strobel über „Ludwig Uhland
und das Standgericht in Baden 1849". Er
zeigt nicht nur die Stellungnahme des
Juristen und Dichters zu den Standgerichten
in Rastatt, Mannheim und Freiburg
, sondern auch die Stimmung in den
betroffenen und benachbarten Gebieten
und die schon bald nach den Ereignissen
zuerst zaghaft, dann immer offener werdenden
Versuche (in Teilen der Presse), die
Beweggründe der Revolutionäre von
1848/49 zu rechtfertigen. Über das Hin und
Her um „Das Denkmal für die standrechtlich
Erschossenen", bis es endlich 1899
errichtet werden durfte und 1919 mit der
ursprünglich vorgesehenen nicht genehmigten
Inschrift versehen wurde, berichtet
ausführlich die Arbeit von Hermann Krae-
mer. Der Aufsatz wurde aus einer früheren
Publikation Kraemers übernommen. Es ist
erfreulich, daß auf diese Weise der um die
Erforschung der Rastatter Heimatgeschichte
sehr verdiente Professor Hermann
Kraemer wieder einmal in Erinnerung gebracht
wird.

Was die drei Rastatter Museen über die
Revolution von 1848/49 ihren Besuchern zu
bieten haben, stellen folgende Autoren vor:

1. Walter Ziegler in „Das Heimatmuseum
der Stadt Rastatt mit der Sammlung zur
Revolution 1848/49"

2. Dr. Heinz Boberach in „Die Erinnerungsstätte
für die Freiheitsbewegungen in der
deutschen Geschichte im Schloß Rastatt"

3. Helmut Steigelmann in „Zeugnisse
der Revolution 1848/49 im Wehrgeschichtlichen
Museum Rastatt".

„Einige Aspekte der badischen Revolution
von 1849 in zeitgenössischer und moderner
historischer Sicht" führt Dr. Ludwin
Langenfeld vor. Er geht dabei besonders auf
die Ansichten des Heidelberger Geschichtsprofessors
Ludwig Häusser ein, der (trotz
zeitlich geringem Abstand) schon 1851 eine
erstaunliche Nüchternheit in der Beurteilung
der „Denkwürdigkeiten" an den Tag
legt. Dann zitiert Langenfeld aus den pro
domo geschriebenen (meist in der Schweiz
erschienenen) Rechtfertigungsversuchen
einiger Beteiligter, z.B. aus den Veröffentlichungen
von Miroslawski, Struve, Heinzen,

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