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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 298
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0300
Kurt Klein, „Land um Rhein und
Schwarzwald"

Die Ortenau in Geschichte und Gegenwart.
Unter Mitwirkung zahlreicher Fachautoren.
600 Seiten. Verlag A. Mörstadt, Kehl, 1978

Ein Kompendium unserer Zeit ist aus der
Geschichte begriffen und führt in die Zukunft
hinein. Vergangenheit und Gegenwart
kommen in gleich ausführlicher Weise
zur Darstellung, Literaturhinweise, Orts-,
Namen- und Sachregister und 200 Karten
und Bilder ebnen den Weg zu weiteren
Erkenntnissen und veranschaulichen den
Inhalt - so ist das Werk ein wertvolles
Hand-, Nachschlage- und Arbeitsbuch.
Hervorgegangen ist es aus einer Aussprache
bei der Jahresversammlung unseres
Vereins 1975 in Gengenbach. Hier wurde
deutlich, daß es an der Zeit sei, ein heimatkundliches
Buch zu schaffen, welches an
Stelle der meist vergriffenen Veröffentlichungen
des Vereins seit 1910, an Stelle der
früheren Realienbücher und unzähliger
ortsgeschichtlicher Forschungen neue Erkenntnisse
und Ergänzungen zusammenfaßt
und eine stets greifbare Informationsquelle
bietet. Es war vor allem Kurt Klein,
der aus praktischer Schulerfahrung diese
Lücke schon lange entdeckt und ein neues
Arbeitsbuch für die Ortenau zur weiteren
stärkeren Berücksichtigung der Heimatkunde
für Lehrende und Lernende für
dringend notwendig gehalten hat, dies auch
deshalb, weil heute die Lehrer aller Schulgattungen
von weither kommen und meist
nicht mehr am Schulort wohnen. Das Werk
ist auch in hohem Maße geeignet, das
Geschichtsbewußtsein zu fördern und die
Widerspiegelung der deutschen und europäischen
Geschichte im heimatlichen, im
erfahrenen, erlebten und überschaubaren
Bereich deutlich zu machen.

Kurt Klein hatte die Federführung in Planung
und Durchführung, er fand in Verleger
Dr. Foshag vom Verlag Mörstadt, Kehl,
und in fast 40 fachkundigen Verfassern,
meist Mitglieder unseres Vereins, seine
Mitarbeiter. Dankbar sind wir auch dem
Ortenaukreis und Landrat Dr. Gamber für
Unterstützung und Förderung, welche
einen günstigen Preis und ansprechende
Ausstattung ermöglichten.

Das Buch gliedert sich in 12 Kapitel, deren
Inhalte sich von der Vielfalt und Schönheit
der Landschaft, der Geologie, der wirtschaftlichen
Bereiche, den Verkehrsverhältnissen
über Volkskunde, Volksleben,
über die kirchlichen Verhältnisse, über

Burgen und Schlösser, über Museen, Archive
, Sammlungen und Bibliotheken, über
Leben und Leistungen bedeutender Persönlichkeiten
der Ortenau erstrecken. So werden
die Erwerbsquellen, Berufe und Handwerke
der Menschen behandelt, Land- und
Waldwirtschaft, Gewerbe und Industrie,
Handel und Schiffahrt. Ausgestorbene Berufe
finden ihre Darstellung: die Flößer,
Gerber, Fischer, Goldwäscher, Glaser, der
Bergbau, der Hanfbau; nicht vergessen sind
Tabak- und Krautbau, die Bedeutung des
Obst- und Weinbaues und die Entwicklung
des Fremdenverkehrs.

Das Kapitel des Verkehrswesens behandelt:
Straßen, Post, Rheinbrücken, den Ausbau
des Oberrheins im 19. und 20. Jahrhundert,
die Entwicklung der Eisenbahn und der
Rheinschiffahrt. Ebenso kommen zur Darstellung
: Sitten, Trachten, Bräuche, Feste,
Hausformen, Rechtspflege und Schulwesen
und die Mundarten; dankbar ist man auch
für den Aufsatz: Münzen, Maße und Gewichte
. Zahlreich die Beiträge, welche sich
mit dem kirchlichen Leben befassen: Christianisierung
, Klöster, Wallfahrtswesen,
die Zugehörigkeit der Ortenau zum Bistum
Straßburg, die Reformation und die Gegenreformation
.

Die „politische" Geschichte nimmt naturgemäß
großen Raum ein, sie zeigt die
Schicksale unseres Landes, welche doch das
Leben des Einzelnen in Freud und Leid
bestimmt haben: die alemannisch-fränkische
Gaugrafschaft Mortenau-Ortenau,
die mittelalterliche Welt, die Zersplitterung
der Ortenau in 20 territoriale Gebilde, den
Bauernkrieg, die Kriege und Revolutionen
der Neuzeit, die furchtbaren Folgen des
französisch -habsburgischen Gegensatzes,
den großen Anteil der Ortenau an der
Erhebung 1848/49.

Besondere Berücksichtigung fanden die
Beseitigung der Territorien, die Geschichte
der Landkreise und die Kreisreform unserer
Zeit. Die meisten Darstellungen des Werkes
behandeln die ganze geschichtliche
Ortenau. Nachdem jedoch der neugebildete
große Ortenaukreis etwa 85 % der historischen
Ortenau umfaßt, liegt der Schwerpunkt
einiger Kapitel auf diesem neuen
Landkreis.

Immer wieder werden die jahrhundertelangen
und engen Beziehungen der Ortenau
zur Stadt und zum Bistum Straßburg sichtbar
, über den Strom hinweg, der 1000 Jahre
keine Grenze war, der uns alle heute zum
friedlichen und freundschaftlichen Brük-

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