Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 306
(PDF, 62 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0308
Schriftsteller vor allem das Ziel hatte, die
Nöten und Sorgen des kleinen Mannes,
seinen Lebensraum und seine Arbeitswelt
zu beschreiben. Das Werk gefällt vor allem
durch seine vielen Illustrationen, die Hansjakob
in seinen verschiedenen Lebensaltern
, die Stätten seiner Wirksamkeit und
einige seiner Gestalten zeigen.

H. Sehn.

Hansjakobs Erbe lebt im Volke weiter:
„Der Leutnant von Hasle"

Ermutigt durch den raschen Absatz von
,,Bauernblut",aber auch aus der Verpflichtung
, das schriftstellerische Erbe ihres
größten Bürgersohnes in die Zukunft zu tragen
, hat die Stadt Haslach in Zusammenarbeit
mit dem ortsansässigen Verlag Engel-
berg-Hempelmann als 11. Nachkriegserscheinung
der Werke Heinrich Hansjakobs
nun auch den „Leutnant von Hasle'* herausgebracht
. In der äußeren Erscheinung
gleicht die Ausgabe den bisherigen Neuerscheinungen
. Das Buch soll gleichzeitig
auch eine Erinnerungsgabe zur Jubiläumsfeier
der 700. Wiederkehr der Verleihung
der Stadtrechte an Haslach und an das Ende
der Wiederinstandsetzungsarbeiten des
stadteigenen Kapuzinerklosters als einer
der vielen historischen Schauplätze des
„Leutnants von Hasle" sein.

Nach einer etwa 30jährigen geistigen Vorbereitung
hat Hansjakob in den Jahren 1893
bis 1895 auf der Grundlage eigener geschichtlicher
Forschungen diese „historische
Erzählung*' geschaffen. Er bekennt im
Vorwort: „Sie ist mehr Dichtung als Wahrheit
, hält sich aber allermeist und soviel als
möglich an wirkliche Ereignisse und an
Menschen, die damals gelebt und gewirkt
haben." Über seinen Helden erfährt er nicht
allzuviel, als „es sei dies ein früherer
Student und Soldat und späterer Wirt
gewesen, der im Schwedenkrieg sein altes
Waffenhandwerk wieder aufnahm und unter
dem Namen eines Leutnants von Hasle
einen Guerillakrieg gegen die Schweden
führte." Und doch entwirft Hansjakob mit
„Phantasie und Herz" auf dem historischen
Hintergrund der Ereignisse des Dreißigjährigen
Krieges im Schwarzwald und der Baar
eine Idealgestalt, die als eine Art „Kinzigtäler
Adreas Hofer", weitab von jenem Schurken
steht, den der Abt Georg Gaißer von
St. Georgen-Villingen in seinen auch von
Hansjakob studierten Tagebüchern als
„Räuber in hohem Rang" bezeichnet. So war
es nicht der Historiker, vielmehr der Dichter
, der dem „Leutnant vom Hasle" die Seele

einhauchte, eine zart-innige Liebesgeschichte
mit dem Ritterfräulein Anna von
Blumeck in das Lebensschicksal des Haudegens
mit einflocht, um dem Leser letztlich
„ein leuchtendes Vorbild von Heimatliebe,
Heimattreue, tiefer Frömmigkeit und soldatischer
Tapferkeit" zu schildern, hinterdem
der Kenner viele Wesenszüge des geliebten
wie auch gefürchteten Volksschriftstellers
entdeckt. Zur „Sommersonnenwende 1895"
übergab Hansjakob seinen „Leutnant" der
Öffentlichkeit, als 15. Auflage erscheint er
erneut zur Sommersonnenwende 1978 nach
einer Bearbeitung des Heimat- und Hansjakobforschers
Manfred Hildenbrand, der unter
Mithilfe von Werner Scheurer den Text
auch durch 126 erläuternde, ergänzende,
meist heimatgeschichtlich wertvolle Anmerkungen
bereicherte. Der Neuausgabe
sind auch die Originalillustrationen des
Gutachers Maler-Professoren Curt Liebich
aus dem Jahre 1910 beigegeben. Auch hat
Josef Hansmann neben einer Karte von den
Orten der Handlung wiederden geschmackvollen
Schutzumschlag entworfen. Mit der
Herausgabe des „Leutnants von Hasle" als
einem echten Werk der Volksdarstellung im
historischen Gewände hat die Stadt Haslach
ihre Verpflichtung als „Hansjakobstadt
" und treue Sachwalterin des Erbes
Hansjakob erneut unter Beweis gestellt.
Dafür gebührt allen Beteiligten Dank und
Anerkennung

K. Klein

Maria Schaettgen, Heinrich Hansjakob

Anekdoten und Erzählungen
Verlag A. Mörstadt Kehl (1977)

Karl-August Lehmann, Offenburg zur
Zeit der Weltwirtschaftskrise 1930 1933,

Freiburg 1979.

In der Zulassungsarbeit zur wissenschaftlichen
Prüfung für das Lehramt der Gymnasien
, Fach Geschichte, wird dargestellt die
Übergangsphase von der Weimarer Republik
zur totalitären Diktatur, der Prozess
eines politischen Wandels, in dem in der
kleinbürgerlichen katholischen Stadt die
Nationalsozialisten zur stärksten Partei
werden konnten.

Als Quellen benutzt Lehmann vor allem das
Offenburger Tageblatt und Adolf Geck's D'r
Alt'Offenburger, die Wahlstatistiken und
einige Gespräche mit Augenzeugen. Unterlagen
der Parteien aus jener Zeit stehen
praktisch nicht mehr zur Verfügung.

306


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0308