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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 307
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0309
Die Arbeit schildert als Ausgangslage die
wirtschaftliche, soziale und konfessionelle
Struktur Offenburg, das politische Verhalten
(Wahlergebnisse seit 1919) und den
Zusammenhang der Weltwirtschaftskrise
mit der politischen Radikalisierung. Auch
die Entwicklung der Parteien wird bis 1919
zurück verfolgt. Ausführliche Behandlung
erhält die Reichstagswahl vom 14. 9. 1930
und der vorbereitende Wahlkampf (unter
von außen kommenden Einwirkungen aus
dem Hanauerland, Altenheim und Eckartsweier
) und den Niederschlag in der Presse.
Die Wahlresultate werden nach ihren Ursachen
und ihren Folgen befragt: Wirtschaftskrise
, Links- und Rechts-Radikalisierung,
Affäre Oskar Daubmann, Abwehrstellung
der Mitte. Die Reichspräsidentenwahl 1932
bringt dann den demokratischen Parteien
den letzten Erfolg vor der Eroberung der
Mehrheit durch die antidemokratischen
Kräfte, die aber schon in der Reichtagswahl
des gleichen Jahres ihre Mehrheit verloren.
Lehmanns Analyse der Lage nach der
Reichstagswahl vom März 1933, als das
Erliegen des letzten Widerstandes der alten
Parteien das Ende der Freiheit brachte,
ergibt: unter der Angst vor der Weltwirtschaftskrise
, die der Massenradikalisierung
den Boden bereitete, hatten in drei
Jahren alle Parteien, vor allem die liberalen
, ihre Wähler verloren - das Zentrum
zunächst ausgenommen. Jetzt suchte die
Mehrzahl den Ausweg aus der Krise über
die NSDAP und die KPD. Als dahinterstehende
eigentliche Ursachen nennt Lehmann
: die unbewältigte Niederlage, die
französische Besatzungszeit, die wirtschaftliche
Verelendung in der Inflation. Die
Rechtspropaganda gewann neues Wählerpotential
aus den Unpolitischen, den Nicht -
wählern, den Jungwählern und aus der
wirtschaftlich geschwächten bürgerlichen
Mitte getrieben von Angst vor Arbeitslosigkeit
und Depression. Die wirtschaftliche
Unsicherheit bot den idealen Boden für den
Agitationserfolg.

Eine der noch wenigen Arbeiten, die im
engen lokalen Rahmen die Spuren der
Geschichte Punkt für Punkt verfolgt und
eine Entwicklung zu begründen versucht,
die in ihren späteren globalen Dimensionen
nachträglich kaum noch überschaubar ist.
Aus vielen solchen Bausteinen wird sich ein
Bild ergeben, in dem wir unsere Geschichte
- uns selbst - erkennen.

C. H. Steckner

Zum Jahresband 58/1978 unserer Zeitschrift: „Die Klöster der Ortenau"

Zur Frage der Übernahme der Sammlung, die Pfarrer Faller in Wittichen für die dortige
Klostergeschichte erstellt hat (vgl. S. 469), teilt das Fürstlich Fürstenbergische Museum in
Donaueschingen freundlicherweise mit, daß es sich nur um eine vorübergehende Sicherung
handelt, bis im Kloster Wittichen selbst für eine museumsgerechte Unterbringung gesorgt
ist.

Wolfgang Müller

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