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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 11
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Hermann Fautz legte sein Interesse nicht allein auf das rein Geschichtliche.
Sein Forschen umfaßte auch andere Zweige der Heimatforschung, wie Flurnamen
, Botanik, Geologie, die Gesteinskunde, die Geschichte der alten und neuen
evangelischen Kirche. Er beschränkte sich nicht nur auf Schiltach und Lehengericht
, sondern auf das ganze obere Kinzigtal von Ippichen über Schiltach
und Schenkenzell bis Kaltbrunn-Wittichen. Das zeigen seine Beiträge
über die Edelknechte von Wittichen, die Schenkenburg, die Bergwerke und
das Kloster von Wittichen. Sein Buch „Aus der Werkstatt Heinrich Hansjakobs
" (1964) ist zu einem Heimatbuch des oberen Kinzigtales und des Wolftales
geworden.

Oft konnte ich Hermann Fautz auf seinen Wanderungen begleiten, sei es im
Sommer oder im Winter auf den Skiern, auch als er nach dem letzten Kriege
öfters nach Schiltach zu Besuch kam. Bei den Gesprächen, die wir über Heimatforschung
führten, beeindruckte mich sein großes und vielseitiges Wissen.

Aktives Interesse, solides Forschen und ein reiches, vielseitiges Wissen waren
das Fundament, auf dem Hermann Fautz der große Heimatforscher des oberen
Kinzigtales wurde.

Seine Tatkraft war jedoch viel größer. Im Gewerbeverein hielt er Vorträge.
Die Handwerkergesellen bereitete er auf die Meisterprüfung vor. Ein alter
Handwerksmeister, den ich nach diesen Meisterkursen fragte, meinte spontan
: „Die sind sein bestes Stück gewesen". Der begeisterte Skifahrer leitete die
Skiabteilung des Turnvereins. Als Weg- und Wanderwart der Ortsgruppe
Schiltach des Schwarzwaldvereins schilderte er die Wanderwege aus, schuf
den 1. Wanderführer mit Wanderkarte und zur Hebung des Fremdenverkehrs
den 1. Werbeprospekt mit eigenen Photos. 1930 übernahm er die Leitung der
Naturschutzstelle im Kreis Wolfach. Seine Erholung suchte er in den Bergen
der Alpen.

Nach Aufhebung der Gewerbeschule in Schiltach ließ sich Hermann Fautz
nach Überlingen, der Heimat seiner Frau, versetzen. Trotzdem setzte er seine
Forschungen zur Geschichte Schiltachs und des Kinzigtals fort und veröffentlichte
deren Ergebnisse bis zuletzt in der „Ortenau". Die Zusammenfassung
und die Krönung seiner jahrelangen Forschungen zur Geschichte Schiltachs
werden seine Beiträge zu dem in Vorbereitung befindlichen Heimatbuch sein.

Kraft und Zeit fand Hermann Fautz noch, um sich in Überlingen einzusetzen.
Dem dortigen Schwarzwaldverein stellte er sich als Bezirkswegewart zur Verfügung
. Er machte geologische und botanische Forschungen. 1952 berief man
ihn zum Kreisbeauftragten für Naturschutz und Landschaftspflege.

Die Person Hermann Fautz und sein Lebenswerk vollständig zu würdigen, ist
hier nicht möglich. Welche Achtung die Person, welche Anerkennung seine
universale Tätigkeit fanden, zeigen die Ehrungen, die ihm zuteil wurden: die

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