http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1980/0027
Archäologischer Arbeitskreis
Januar
Bei Kanalisationsarbeiten wurden westlich von Orschweier Reste einer zeitlich noch nicht bestimmten
Eisenschmelze, Eisenschlacke und Doggereisenerz aus Ringsheim von Dr. J. Leiber,
Geologe in Freiburg, entdeckt.
Februar
Bei Kanalisationsarbeiten wurde nordwestlich von Orschweier der Rest einer Eisenschmelze von
J. Naudascher, Mahlberg, entdeckt und teilweise freigelegt. Im Schmelzofenrest (Masselbett) befanden
sich noch geschmolzene Eisenmasseln oder »Eisensauen« und Erzreste von Ringsheimer
Doggereisenerz.
Bei Kanalisationsarbeiten wurden zwei Abfallgruben der mittelsteinzeitlichen Wauwiler-Kultur
südlich und nördlich von der Mahlberger Feldkirche St. Andreas von J. Naudascher entdeckt,
freigelegt und von Dr. W. Dehn, Archäologe in Freiburg, bestimmt sowie zeitlich eingeordnet.
Bei Kanalisationsarbeiten wurden westlich der Feldkirche St. Andreas bei Mahlberg 9 frühmittelalterliche
Grubenhütten und ein Schöpfbrunnen von J. Naudascher entdeckt. Bei der teilweise
Freilegung mit Mitarbeitern des Arbeitskreises und Schülern aus Mahlberg konnten viele Relikte,
darunter Eisenerzreste und Eisenschlacke aus den Eisenerzgruben von Ringheim gesichert werden
.
März
Bei Baggerarbeiten wurde unterhalb der mittelalterlichen Burg Mahlberg ein Hausfundament von
Walter Buser, Mahlberg, entdeckt, das seiner Substanz und seiner Ausrichtung nach älter als die
älteste urkundliche Erwähnung Mahlbergs (1218) sein muß. Der entsprechende Grundriß wurde
vermessen und Photographien.
April
Im Auftrag des Landesdenkmalamts wurde von der Gemeinde Friesenheim eine Informationstafel
mit Rekonstruktionszeichnung von Carl-Helmut Steckner, Kehl, an der unter der Leitung von
Dr. W. Struck, Freiburg, ausgegrabenen und unter der Leitung von J. Naudascher konservierten
römischen Straßenstation von Friesenheim aufgestellt.
Wegen Renovation der Feldkirche St. Andreas bei Mahlberg, mußte der Außenputz abgeschlagen
werden. Dabei wurde Mauerwerk aus dem 11. Jahrhundert und das Fundament einer mittelalterlichen
Sakristei von J. Naudascher entdeckt. Die mittelalterlichen Mauerreste wurden vermessen
und fotographiert. Das Sakristeifundament wurde durch Mitarbeiter des Arbeitskreises ausgegraben
.
Besuch der römerzeitlichen Suebensiedlung, östlich von Auenheim die von Walter Fuchs, Auenheim
, entdeckt und unter der Leitung von Dr. W. Struck, Archäologe in Freiburg, ausgegraben
wurde.
Mai
Besuch des Schloßbühls, einer urkundlich nicht erwähnten mittelalterlichen Ruine nordöstlich
von Sulz bei Lahr.
Juni
Im Auftrag des Landesdenkmalamts wurde von der Stadt Gengenbach eine Informationstafel mit
einer Rekonstruktionszeichnung von Carl-Helmut Steckner, Kehl, an dem unter der Leitung von
H. O. Wagner, Schramberg, ausgegrabenen und unter der Leitung von J. Naudascher restaurierten
römischen Brennofen von Gengenbach aufgestellt.
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