Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 51
(PDF, 71 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1980/0053
Hermann Dietrich

Kehler Bürgermeister 1908—1914

Badischer Minister — Reichsminister — Vizekanzler

Wilhelm Mechler

Der Altmeister der oberrheinischen Landeskunde, der Freiburger Geograph
Friedrich Metz, schrieb 1931: Mit der Geschichte Kehls der letzten Jahrhunderte
sind die Namen vieler Militärs, der französischen Generäle Vauban und
Crequi verknüpft. „Ludwig XIV. und der Große Kurfürst, der große badische
Markgraf Ludwig Wilhelm, die Namen von Moreau, Turenne und Desaix, des
Generals Wurmser und des Erzherzogs Karl, sie und viele andere Namen sind
mit der Geschichte von Kehl verbunden — wo anderwärts die Namen von
Männern der Kunst und Wissenschaft, Gewerbe und Handel und staatsmännischer
Bürgermeister erglänzen. Dafür war das alte Kehl kein Boden, sein Bürgertum
ohne selbständige Bedeutung".

Dies ist ein hartes Urteil, aber treffend und Schicksale kennzeichnend. Ein
Blick auf die geographische Lage und den Leidensweg, welche jede organische
Entwicklung verhinderten, erhellt die Ursachen für Kehls oft gestörtes Wachsen
.

Kehl lag lange Zeit im Schatten der bedeutenden Nachbarstadt; einst gab es im
Räume des Ortes eine Dreiergemeinde Jeringheim / Iringheim — Kehl —
Sundheim. 1038 ist die Weihe einer Kapelle auf der Südseite der bereits bestehenden
Kirche erwähnt, als Pfarrort ist „Keyle" genannt, während in späteren
Urkunden meist Iringheim als Hauptort bezeichnet wird. Der deutschen
Bischofsstadt und der späteren deutschen Reichsstadt ist es nie gelungen, ein
starkes, geschlossenes Territorialgebiet ihr gegenüber auf der rechten Rheinseite
im Bereich der Fähren und der Brücke zu schaffen. Mehrere Mächte und
Geschlechter verhinderten dies, die Bischöfe von Straßburg, die Geroldsecker
und die elsässischen Herren von Lichtenberg, deren Erben 1480 die Grafen
von Hanau wurden und durch welche das große Landgebiet in der Rheinebene
, der Stadt Straßburg gegenüber, den Namen „Hanauerland' erhielt. Auf
dem Boden des heutigen Kehl, welches nie zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg
gehörte, kam es jahrhundertelang sogar zu einem Condominat, zu einer Vielherrschaft
von 4 Institutionen und Herrschaften: eine Hälfte erwarb die Mün-

Rede, gehalten aus Anlaß des 100. Geburtstages am 14. Dezember 1979 in Kehl

51


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1980/0053