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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 97
(PDF, 71 MB)
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6. Nachbarorte

Von benachbarten Orten treten auf:,,Altdorf, Wiler (Ettenheimweiler),
Burbach, Ringesheim, Minewilr (Münchweier), Richenwiler, Cappelle,
Trißloch und Herboltzheim". „Wiler, Weiler" ist die immer zu
Ettenheim gehörende Ausbausiedlung im Südosten. „Wernherus de
Wiler" (68 v u. ö.) wohnt dort, „Burckardus dictus Wiler" ( 70 v) ist schon
Ettenheimer. - „Burgbach", später Burbach, ist eine ausgegangene
Hofgruppe im Annahäuslebachtal zwischen Münchweier und Broggin-
gen38; es umfaßt einen eigenen Bann: in Banno burgbach (68 r); dort
wohnt „Dietricus Lepe". - „Trißloch" hieß eine Siedlung im „Trislocher
Feld" nördlich Kappel, seit je zur Vogtei Ettenheim gehörig. Es wird
auch im Tennenbacher Güterbuch genannt (Sp. 1189), und 1619 ist in
einer Skizze der Örtlichkeit auch eine Trislocher Kirche eingezeichnet.39
- „Richenwiler", ebenfalls mit eigenem Bann, lag südlich Grafenhausen;
der in alten Quellen oft genannte „Richenwiler weg" führte von der
Landstraße durchs „Grün" südlich der Rittmatten dorthin.40
Wallburg (alt: Walberg) ist in unserem Urbar nicht, nur im Tennenbacher
(Sp. 298) erwähnt. Von entfernteren Orten treten auf Rynowe (Rheinau),
Bretten (Brettental) und Straßburg.

7. Flurnamen^

Von den heute noch gebräuchlichen Gemarkungsnamen sind im Urbar
leicht erkennbar wiederzufinden: pfaffenbach (öfters), Marbach/-pach
(ö), offental/-dal (ö)42, an wiler berge 68 r = Weilerberg, Rorbach (ö),
Osterbach (ö), Vilmars-/Vilmersbach (ö) = Filmersbach, an Minniche-
berge 69 r = Münchberg, in alwigke 69 r = Altwick43, an Rütematten (ö)
= Rittmatten, an wolf(es)matten 69 r = Wolfsmatten, an dem Roetelberge

70 r, an müseberge 70 r = Myßberg („moosiger", feuchter Berg), in
Espenowe 70 v = Auf den Espen, heimendal 71 r, an dem griene/bi den
grienen (ö) = Großes und Kleines Grün, brunneloch/brunnebach graben

71 v, 72 r = Brünnelinsgraben, an dem Rennewege 72 v = Rennweg, obe
deme langen gründe 73 r = Langgrund.

Bei anderen Namen hat sich die sprachliche Gestalt in den 650 Jahren
stärker verändert. Das erste der drei Felder (später Hähnle-Feld genannt)

38 Vgl. Ortenau 56 (1976) S. 164.

39 In einem Bericht des Ettenheimer Pfarrers Johannes Molitor an das Ordinariat in
Molsheim; erwähnt bei K. Person, Verschwundene Ortschaften, in: Herbolzheimer
Zeitung, 4. 2. 1939.

40 A. Kürzel: Schau-ins-Land 6 (1879) S. 89 f.

41 Die Ettenheimer Flurnamen sind noch nicht bearbeitet. Eine Materialsammlung der
benachbarten Altdorfer Namen von A. Geppert in: Ortssippenbuch Altdorf, 1976, S. 95 -
109.

42 Offenberg, Offental = zur allgemeinen Nutzung, z. B. zum Viehhüten, „offenes", nicht
„gebanntes" Gelände.

43 F. Langenbeck, Vicus-Wisch-Altwick-Altenweg: ZGO 104 (1956) S. 273 - 290.

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