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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 119
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zum Schulhaus und wurde wohl erweitert. Bei der geringen Besoldung hatten
die Schulmeister meistens ein Handwerk, wie Bäcker, Schneider, Seiler, Buchbinder
erlernt und übten es auch aus.

Da mit der Einführung der „Teutschen Schule" noch keine ausdrückliche
Schulpflicht verbunden war, kam der Schulbesuch bei der sehr konservativen
Haltung des Schwarzwälders schwer in Gang, besonders der Schulbesuch der
Mädchen. Anfangs wurde auch nur im Winter Schule gehalten. 1605 besuchten
z.B. 40 Knaben und 22 Mädchen die Schule.

Während des 30jährigen Krieges wuchs das Interesse an einer besseren Schule.
Darüber habe ich in dem Beitrag „Von Schiltachs Schule während des
30jährigen Krieges" berichtet.10

Der moralische und sittliche Zustand der Bevölkerung war am Ende des
30jährigen Krieges auf einem Tiefpunkt angelangt. Es mußte der Kirche und
dem Staat viel daran liegen, diesen Zustand wieder zu bessern. Schon 1648
sagte der Synodus in Stuttgart in einer Verordnung, daß „den Eltern keineswegs
freigestellt werde, daß sie ihre Kinder in die Schule schicken mögen oder
nicht oder um geringer Hausgeschäfte willen daheim behalten." Damit wurde
die Schulpflicht festgelegt und 1649 eingeführt."

Nach der gleichen Quelle S. 91 wurde im Erlaß vom 17.5.1654 nun auch die
Durchführung der Sommerschule verlangt. Es dauerte jedoch bis zum
19. Jahrhundert, bis sich die Bevölkerung an diese neue Ordnung gewöhnte.
Unendlich sind die Klagen über das Schulschwänzen, weil die Eltern die Kinder
zu Haus- oder Feldarbeiten zurückbehielten.
Interessant ist die Aufschlüsselung der Schüler im Jahre 1684:12
Winterschüler:

Knaben aus der Bürgerschaft
Majerschaft (Lehengericht)
Fremde Evangelische
Papistische (= Katholiken)
Mädchen aus der Bürgerschaft
Majerschaft
Papistische

Summe Winterschule

Sommerschule:
Knaben aus der Bürgerschaft
Majerschaft

Mädchen aus der Bürgerschaft
Majerschaft

Summe Sommerschule

10 Julius Hauth, Von Schiltachs Schule während des Dreißigjährigen Krieges, in Die Ortenau 49
(1969). S. 220 - 224

11 Blatt für württbg. Kirchengeschichte, 52. Jahrg. 1928, Heft 1/2 S. 90

12 Kirchenvisitationsbericht 1684, S. 3. A 221 Bü. 629

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