Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 121
(PDF, 71 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1980/0123
Im Jahre 1731 hatte Wagner in der Winterschule 93 Knaben und 73 Mädchen,
zusammen 166 Schüler.18 Das war doch zuviel, aber gar nicht selten. Amtmann
, Pfarrer, Bürgermeister und Gericht waren damit einverstanden, Wagner
einen Provisor (etwa Unterlehrer) beizuordnen. Wagner stellte den Antrag
,19 seinen Sohn Johann Ulrich als Provisor anzunehmen und ihm die Anwartschaft
auf den Schuldienst nach seinem Tod zuzusagen. Dieser Antrag
wurde genehmigt. Johann Ulrich wurde zunächst vom Specialis (Dekan) geprüft
, nach Stuttgart geschickt und dort nochmals geprüft.

Sein Zeugnis lautete: „Derselbe nun hat sich in examine wohl gehalten, gestalten
Er ordentlich und Püncktlich buchstabiert, Syllabirt und liset, so wohl die
Schrifft als dz truckh (Gedruckte), hat darneben eine gute Handschrifft, zu-
mahlen feine Wissenschaft im rechnen, orgelschlagen, und in der music, singt
auch einen feinen Choral, vornemlich aber versteht er die wahre Evangelische
lehre wol, und gibt davon gründlich und vernünftige red und antwort, also
daß ihme ein Schuldienst, wie der seines orts, und nicht der geringste einer ist,
gantz wohl wirdt kennen anvertraut werden, und Er dabey guten nutzen
schaffen......«.20

Nun konnte die Stadt Schiltach Johann Ulrich Wagner 1731 als Provisor einstellen
. Doch starb er schon am 17.12.1734. Wagner war wieder mit seinen
vielen Schülern (1736 : 179) allein. Erst am 1.9.1737 stellte die Gemeinde Jakob
Friedrich Strohm, Sohn eines Schulmeisters in Großbettlingen, als Schuladjunkt
an mit der Zusage des Schuldienstes nach dem Tode Wagners.21
Strohm heiratete eine Tochter seines Schulmeisters.

Nach 60jähriger Dienstzeit starb Johann Georg Wagner am 4.10.1751.

Literatur

J. Höflin, Schulverhältnisse aus früheren Zeiten, in: Beiträge zur Geschichte der Stadt Schiltach,
Heft 1. S. 17. Handschriftlich im Archiv der Stadt Schiltach, 1883.

Julius Hauth, Von Schiltachs Schule während des Dreißigjährigen Krieges, in: Die Ortenau, 49
(1969) S. 220-224.

Hermann Fautz, Aus Schiltachs Vergangenheit. Ein Beitrag zum Schiltacher Schulwesen im 18.
und beginnenden 19. Jahrhundert, in: Die Ortenau 59 (1979), S. 208-214.

18 Kirchenvisitationsbericht 1731. S. 4. ltd. A. 281 B 637

19 Wie Anm. 14.

20 Ebd.

21 Ebd.

121


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1980/0123