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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 133
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Doch ergibt sich aus der Stammtafel eine überraschende Feststellung: Schulmeister
hatte tatsächlich Ahnen in Ungarn: die um 1655 geborene Katharina
von Bauer (+ 23.12.1726 in Buchsweiler)!12

Nach Sitzmann ließ ihn sein Vater im Alter von 15 Jahren in ein Husarenregiment
eintreten,13 wo ein Verwandter, Müller, lieutenant-colonel gewesen sei.
Seine Familie habe ihn zurückgerufen, damit er seine Studien fortsetze, und
mit 18 Jahren sei er Kanzlist im Amt Kork gewesen. Am 20.2.1792 heiratete er
in Markirch Louise-Charlotte Unger, Tochter des Bergwerkdirektors Jean-
Charles Unger und der Louise-Charlotte Schreiber.14 In der Heiratsurkunde
bezeichnete er sich als Actuarius,'5 doch wird diese Tätigkeit nur von kurzer
Dauer gewesen sein, denn Ende des Jahres 1792 wird er bei der Geburt einer
Tochter im Kirchenregister von Neu-Freistett als Eisenhändler genannt,16 und
als Kaufmann oder Eisenhändler ist er auch in den folgenden Jahren tätig.
Seine Geschäfte gingen offenbar gut, denn 1793 erwirbt er in der vö. Land-
vogtei Ortenau von dem Landvogt von Wellenberg das Schloß Aubach bei
Lauf.17 Am 9. September stirbt der Vater, von dem er auch einige Grundstücke
erbt. Von den zwei Brüdern übernimmt Christian Ernst (*27.8.1754 in
Scherzheim), der bisher in Freistett zweiter Geistlicher war,18 nun die Pfarrstelle
, während Johann Gottfried (*28.2.1765) zu dieser Zeit Besitzer einer
Ziegelhütte in Bodersweier ist. Auch Karl Ludwig sucht sich 1797 in der Produktionssphäre
zu betätigen; er bittet um die Erlaubnis, „eine Manufactur

12 Nach frdl. Mitt. des Ungarischen Staatsarchivs v. 16.6.1980, wurde 1631 einem Laurenz Bauer
vom König Ferdinand II. ein Adelsbrief erteilt. Eine Adelsfamilie gleichen Namens lebte
auch im 19. Jh. in Ungarn (Iväny Nagy, Magyarorszäg csalädai, I. Bd.Pest 1857.256). —
A. K. v. Bauer wurde nach Mitt. von Karl Starrock, Gamshurst, nach Scherzheim überführt
und dort am 26.12. beerdigt.

13 Sitzmann, Dictionnaire de biographie des hommes celebres de l'Alsace, Bd. II, 773 f. Über
Schulmeister auch Allgemeine Deutsche Biographie. Bd. 32, S. 688; Biographie Universelle,
Bd. 38, 461. — Nach Muller, a.a.O. S. 32, mit 17 Jahren.

14 Zoltan-Etienne Harsany, Charles Louis Schulmeister, Citoyen de Strasbourg et espion de Napoleon
I., in: Saisons d'Alsace, Nr. 51, 3. trimestre 1974, S. 85.

15 Paul Muller, 30. Uber eine Amtsstellung liegen beim Hess.StA. keine Unterlagen vor. In der
anhand der Adreßkalender erstellten Beamtenkartei wird er nicht genannt. Das Kabinettsprotokoll
vermerkt 1792 lediglich »Consens«, was sowohl eine Heiratserlaubnis als auch ein Ausscheiden
bedeuten kann.

16 Ehrhard, 10. In den Hanau-Lichtenbergischen Kabinettsprotokollen wird er 1794 als Eisenhändler
und 1793 und 1797 als Kaufmann genannt (Hess.StA. Darmstadt). — Nach frdl.
Mitt. von Karl Starrock v. 19.6.1980 handelt es sich um Louise-Charlotte-Friederike, geb. am
10.12.1792. Die am 18.3.1797 geborene Louisa Henriette starb nach der Geburt (K. Starrock).

17 Josef Fischer, Dorfgeschichte von Lauf, Bühl (Baden) o.J., S. 149. Über das Schlößchen Aubach
konnten vom GLA (13.2.1980) nur zwei Aktenhefte ermittelt werden: Abzugsbeschwerden
des Obrist-Leutnants v. Hornstein wegen des verkauften Guts Aubach (1784/85, GLA
229/58872) und Hofgut Aubach des Wilh. Samson von Harrant (1686 - 1715, GLA
229/58876). Am 28.5.1795 wurde in Lauf der Sohn Karl-Ludwig-Isidor Schulmeister geboren
und am 2.6. kath. getauft (frdl. Mitt. von Pfarrer Walter Sutterer, Lauf v. 27.5.80).

18 Alfred Leitz, Geschichte der Gemeinden Freistett und Neu-Freistett bis zum Übergang an das
Großherzogtum Baden, Kehl 1890, S. 198.

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