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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 150
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1980/0152
Besitz und Eigentumsrecht" an sich zu nehmen. Für diese Zivilbesitznahme
war wieder Roggenbach verantwortlich, der angewiesen wurde, „den städtischen
Magistrat zu versammeln, ihm das für die Stadt bestimmte Schreiben
des Markgrafen zu übergeben, den Magistrat durch Handschlag in Pflicht zu
nehmen, alsdann der Bürgerschaft durch die gewöhnliche Umsage ihre nunmehr
dem Markgrafen schuldige Untertanenpflicht bekannt zu geben, das
Stadtmilitär durch den kommandierenden badischen Offizier handgelübdlich
verpflichten zu lassen und den Anschlag der badischen Patente und Wappen
anzuordnen".7

So erfolgte dann in Zell und dem Reichstal am 30. November 1802 die Zivilbesitznahme
.

Abschließend berichtete Roggenbach bezüglich der drei Ortenauer Reichsstädte
: „Meine Aufnahme bei der Zivilbesitznahme ist übrigens gut abgelaufen
, und wenn man von der äußeren Stimmung und der äußeren Ergießung
der Freude auf das Innere immer richtig schließen könnte, so sind die Untertanen
, die Ew. Hochfürstliche Durchlaucht in diesen Distrikten bekommen haben
, mit ihrer Veränderung nicht nur sehr zufrieden, sondern es scheint vielmehr
durch dieses Ereignis ihr erster und sehnlichster Wunsch erfüllt zu sein
. . . insbesondere haben sich die Vorsteher von Gengenbach und Zell durch ein
ungeheucheltes und aufrichtiges Benehmen bei dem Anlaß wieder ausgezeichnet
."8

Als letzter Schritt der Besitznahme wurde die Badische Verwaltung in Zell am
14. Juni 1803 eingeführt. Die Schultheißenstelle blieb zunächst aus Ersparnisgründen
(!) unbesetzt. Zells letzter Reichsschultheiß Spinner sollte anderweitig
im badischen Staatsdienst verwendet werden. Allzulange aber war das Amt
nicht unbesetzt, denn schon für 1803 hören wir, daß Josef Büß — der Vater
unseres Franz Joseph Ritters von Büß — Oberbürgermeister des jungen markgräflichen
und später großherzoglichen Gemeinwesens war. (1806 entstand —
wieder durch Napoleons Gnaden — das Großherzogtum Baden, dem die
Markgrafschaft Baden und damit auch Zell einverleibt wurden.)

Die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verhältnisse in Zell 1802

Der Markgraf forderte im Zusammenhang mit der Besitznahme der verschiedenen
Landesteile Berichte an. So blieben Einzelheiten aus jenen Tagen festgehalten
, für uns heute vielsagende Hinweise auf die Zeit, da Zell aufhörte,
Reichsstadt zu sein. Dazu vorweg ein paar Zeilen:

Stadt Zell: 122 Häuser 189 Familien 851 Einwohner

Nordrach: 98 Häuser 138 Familien 778 Einwohner

7 Schell, S. 24

8 Schell, S. 26

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