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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 152
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mehr in Aufnahme zu bringen. Roggenbach unterstützte dies Bestreben der
Zeller aufs wärmste, da „die Zeller Bürger und die ganze umliegende Gegend
von dieser Wallfahrt, die äußerst stark besucht wird, leben und bei deren Aufhebung
dem äußersten Elend preisgegeben würden".

Bis 1760 soll Zell schuldenfrei gewesen sein; aber 1802 hatte es 72 000 Gulden
Kapitalschulden gegen 250 Gulden Kapitalvermögen. Die markgräfliche Herrschaft
übernahm 1803 die Schulden in Höhe von 48 198 Gulden.15

Auch sonst gewähren die amtlichen Berichte interessante Einblicke ins politische
, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben der Stadt z.Z. des Übergangs
an Baden.

Von den 560 Familienvorständen des Reichsstadtgebietes waren 74 Voll- und
17 Nebenlandwirte, dazu 170 Handwerker und 299 Taglöhner. Unter letzteren
finden sich hauptsächlich die Söhne der Bauerngüter, die den Hoferben, den
Jüngsten, weichen mußten.

Für die Handwerker gab es in Zell folgende Zünfte: die der Müller, Bäcker,
Metzger, Gerber und Sattler, Tischler, Küfer und Blechner, Maurer und Zimmerleute
, Hafner und Nagler, Schmiede und Wagner, Weber und Seiler,
Schneider, Schuster und Krämer. „Erst vor kurzem hatten auch die „bürgerlichen
Musikanten" mit Genehmigung des Rats „zum besten der Wallfahrt und
unter sich bessere Ordnung zu halten", eine eigene Zunft gegründet."16

Schulen bestanden 1802 im Reichsstadtgebiet sieben:

Zell 105 Schüler

Nordrach(2) 116 Schüler

Lindach (!) 7 Schüler

Biberach 130 Schüler

Unterentersbach 47 Schüler

Oberentersbach 24 Schüler

zusammen 429 Schüler17

In Zell war seit 1796 Joh. Bapt. Keller Lehrer. Sein Einkommen belief sich
1802 auf 72 Gulden 7 Kreuzer. Außer der Unterrichtserteilung mußte er beim
Rosenkranzbeten dabei sein, den Pfarrer beim Versehgang begleiten, Musikunterricht
geben und sich um die Kirchenrechnungen kümmern.

Die Reichsstadt unterhielt acht Zollstätten: eine in der Stadt selbst und eine in
Biberach (Flößer mußten dort Zoll bezahlen), eine in Richtung Geroldseck, eine
in Lindach, je zwei in Nordrach und Entersbach.

15 Schell, S. 92

16 Schell, S. 88

17 Schell, S. 89

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