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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 156
(PDF, 71 MB)
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Wir denken 45 Jahre weiter, als 1848, angeführt vom „Untern Färbers
Roten" F.J. Schöttgen26 „durch die dunklen Gassen von Alt-Zell die Fahne
der Revolution getragen wurde.?"27

Die,,Zeller Schützen" beim Übergang an Baden

Wir lasen im Vorstehenden, wie beim Empfang Roggenbachs am 25. September
1802 das Bürgerliche Militär und die Bewaffnete Bürgerschaft angetreten
waren, also die Kontingentsoldaten und das Schützencorps. Auch bei der Zivilbesitznahme
sind erstere nochmals erwähnt: Als „Stadtmilitär" wurden sie
durch den kommandierenden badischen Offizier handgelübdlich verpflichtet,
was besagt, daß man sie nun als Bestandteil der markgräflichen Truppen betrachtete
.

Anders das Schützencorps, dem anzugehören in einem bestimmten Alter
Pflicht war. Mit dem Übergang an die Markgrafschaft wurde der gemeindliche
Eigenschutz überflüssig; die Aufgaben übernahm das größere Vaterland.
Die Schützen aber blieben nun als freiwillige Vereinigung erhalten. Ihr Hauptziel
sahen sie jetzt im Paradieren und Repräsentieren — ganz besonders bei
den Wallfahrten, „da es zur feierlichen Gestaltung der Prozessionen als erforderlich
angesehen wurde".28

1803 schrieb Stösser an den Markgrafen: „Die Stadt Zell ist nach ihrer Lage in
einem Winkel bestimmt; sie wird sich in keinem Falle jemals wieder empor heben
können."29 Selten hat sich wohl ein Gutachter so sehr getäuscht wie Stösser
. Er ging bei seinem Urteil aus von der Geographie: Lage in einem Winkel.
Daß es daneben menschliche Kräfte gibt, die auch einmal stärker als die Umwelt
sein können und Entwicklungen bestimmen, war dem Beamten anscheinend
nicht bewußt . . .

Literatur

Für die vorliegende Arbeit diente als Grundlage das Werk von Erwin Schell: „Die Reichsstädte
beim Übergang an Baden", Heidelberg 1929 (Zit. Schell)

26 Th. Kopp, Zeller Revolutionäre von 1849, in: »Die Ortenau« 1974, S. 241 ff.

27 H. Hansjakob, Bauernblut, Volksausgabe Stuttgart 1911, S. 36 — 45

28 F. Disch, Chronik der Stadt Zell am Harmersbach, Lahr 1937, S. 265 u. 266.
Th. Kopp, Die Zeller Schützen, Freiwillige Bürgerwehr Zell a.H. 1979.

29 Schell, S. 83

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