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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 173
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Anhänglichkeit an ihre gottbegnadete Heimat"3 die Haslacher St. Arbogastkirche
finanzierten.4

Franz Michael Grieshaber wurde am 24. September 1810 in Haslach geboren.
Sein Vater Jakob Grieshaber „ab dem Bellisberg" in Steinach hatte im Jahre
1792 das Gasthaus „Raben" ersteigert', nachdem es eineinhalb Jahrhunderte
im Besitze der Familie Rupp/Kleyle gewesen war.6 Nachfolger Jakob Grieshabers
war ein weiterer Vertreter der Sippe Kleyle, der Posthalter Franz Xaver
Kleyle. Dieser legte im Jahre 1833 zusammen mit anderen Haslacher Gastwirten
beim Gemeinderat erfolgreich Einspruch gegen die „Bitte des ledigen
Franz Michael Grieshaber dahier um Schildwirths-Concession"7 ein. Über die
ursprünglichen Berufspläne Grieshabers sind wir im Unklaren. Beachtung findet
daher die Bemerkung Hansjakobs in einer seiner späteren Schriften, der
junge Grieshaber habe „in Rastatt studiert".8 Jedenfalls finden wir den aufgeschlossenen
jungen Grieshaber im Jahre 1836 als neuen Rabenwirt in der recht
illustren neuen Lesegesellschaft, die ihren Sitz im Rabenwirtshaus aufgeschlagen
hatte.9

Im Jahre 1837 heiratete Grieshaber die Sonnenwirtstochter10 Philippine Fauz
(1816—1902), welche ihm sieben Kinder schenkte. Drei, darunter der einzige
Sohn, starben sehr früh. Die überlebenden Töchter sind: Philippine
(1838—1913), Maria (1842—1913), Albertine (1846—ca. 1900) und Josepha
(Josephine) (1848—1918).

Es ist merkwürdig, daß Heinrich Hansjakob die Grieshaber-Kinder in seinen
Erinnerungen „Aus meiner Jugendzeit" mit keinem Wort erwähnt, obwohl
zumindest die älteste Tochter Philippine ihm bekannt gewesen sein mußte. Sie

3 Johann Karl Kempf, Haslach im Kinzigtal und der heilige Brunnen. Haslach 1912, S. 34.

4 Zum Jubiläum „1278-1978 Haslach 700 Jahre Stadt" wurde ein Kunstführer herausgegeben
, für welchen der Kunsthistoriker Hermann Brommer/Merdingen bei Freiburg gewonnen
werden konnte. Brommer erkannte bei seinen Arbeiten, daß sich hinter der Haslacher
Kirchenbaugeschichte ein weiteres ergiebiges Feld für die Erforschung der Stadtgeschichte
auftat und ermutigte den Verfasser, den bereits begonnenen Faden weiterzuspinnen. Darüberhinaus
vermittelte er die nötigen Kontakte nach Angers und Pruntrut. Der Verfasser
weiß sich ihm hierfür zu großem Dank verpflichtet. — Hermann Brommer, Pfarrkirche St.
Arbogast Haslach im Kinzigtal. Kleiner Kunstführer Nr. 1144. München/Zürich 1978.

5 Contracten Protokolle 1789-1792, S. 454-458. Stadtarchiv Haslach. — Hansjakob, Meine
Madonna S. 212 f. Bis ins 18. Jahrhundert hieß das Gasthaus „Rappen". Alteingesessene
Haslacher sagen heute noch so. In der Fasnachtszeit wird die Wirtschaft „Bim Kraiewirt"
genannt. „Kraie" (= Krähe) ist wohl eine Persiflage auf den noch immer nicht ganz akzeptierten
„Raben".

6 Über den Rappenwirt Lienhard Rupp siehe Manfred Hildenbrands Einleitung zu: Heinrich
Hansjakob, Der Leutnant von Hasle. Eine Erzählung aus dem Dreißigjährigen Kriege. 15.
Aufl. Haslach 1978.

7 Ratsprotokoll S. 224-227

8 Hansjakob, Meine Madonna S. 213.

9 Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA), 389/Zugang 1937/Nr. 33/684. Mitglieder waren u.
a. Stadtpfarrer Brüderle, Amtmann Dilger, Amtsrevisor Zamponi und ein gewisser Mediziner
Hansjakob.

10 Die „Sonne" war das Fachwerkhaus, in welchem sich heute das Ladengeschäft Gutmann &
Winter befindet.

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