Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 312
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brachte Öffnungen in dieser Wand gestatten das Füttern der Tiere. Diese
Bretterwand ist eine Folge des rauhen Klimas, dem das Hotzenhaus
ausgesetzt ist.

Wir haben den Stall und den Futtergang nur auf ein kurzes Stück der
ursprünglichen Verhältnisse zur Darstellung gebracht, weil die restlichen
Raumteile für die Aufnahme einer Bilderausstellung vorgesehen
sind. Diese Nutzung ist der Künstlervereinigung Wolfach zu Beginn der
Errichtung des Museums zugestanden worden, und wir wollen an diesem
Zugeständnis nicht rütteln, zumal wir in diesem Raum zwei berühmte
Schwarzwaldmaler, Hasemann und Liebich, ehren, die mit ihren Bildern
die Schwarzwaldhäuser weithin bekannt gemacht haben.

Im Obergeschoß liegt über der Stube die Schlafkammer der Bauersleute.
Sie birgt ein Himmelbett, einen Kasten, eine Truhe, einen Stuhl und eine
Schwarzwälder Uhr. An den Wänden hängen Heiligenbilder. Neben der
Schlafkammer erstreckt sich der Küchenraum bis auf dessen Abdeckung
in der Höhe der Schlafkammerdecke. In der Abdeckung der Küche, der
„Feuerbühne", befinden sich Schlitze, die den Rauch in den Dachraum
entlassen. Über einem Drittel dieses Raumes liegen in der Höhe des
Schlafkammerbodens einige Bohlen, die von außen begangen werden
können. Sie ermöglichen das Aufhängen der Fleisch- und Wurstwaren,
die hier geräuchert werden. Der „Schild" ist in der Höhe des Schlafkammerbodens
abgedeckt, so daß hier ein dreieckiger Umgang, die „Laube"
entstanden ist. Sie ist vom oberen Hausgang her betretbar. In ihr
schliefen vor dem Anbau der Kammern die Kinder. Über dem Stall
verläuft die Tenne, in die eine Erdrampe durch das Einfahrtshäusle führt.
Von der Tenne aus kann der Heustock, der über dem Futtergang liegt,
beschickt werden. Dorthin gelangt man einmal vom Futtergang aus über
eine Leiter durch eine Öffnung in der Decke dieses Ganges, die zugleich
der Boden des Heustocks ist. Durch diese Öffnung wird auch der
Futtergang beschickt. Einen weiteren Zugang ermöglicht der „Heusteg",
der in der Mitte des Heustocks in der Höhe der Tennwand über den
Heustock hinweg führt. Von diesem „Heusteg" aus wird das Heu im
Heustock aufgestapelt. Auf den „Heusteg" gelangt der Bauer über eine
Leiter, die er an die Tennwand lehnt. An diesem Vorgang erkennt man
wiederum den noch nicht ausgereiften Aufbau des alten Hotzenhauses.

In der Tenne vermag der Besucher das tragende Hausgerüst zu erkennen
(Abb. 5, 6). Es besteht aus zwei vom Boden bis unter den First
aufsteigenden Säulen, den „Firststuden", Firstständern und zwei
Ständern, die zugleich die Hauswände bilden. Vier derartige Firstständer
tragen den „Firstbaum". Parallel mit dem „Firstbaum" läuft ein
Längsholz in 1,50 m Abstand, der „Katzenlauf', der an seinen Enden mit
je einem Rafen verblattet ist. Über dem „Firstbaum" kreuzen sich die
Rafen, die abwärts bis über die Schildwand hängen. Sie haben eine

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