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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 318
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zenden Gebiete beherbergen würde, war dagegen etwas Einmaliges, was im
ganzen süddeutschen Raum nicht vorhanden war und von dem eine überregionale
Attraktivität erwartet werden konnte. Ein stadtgeschichtliches Museum
soll übrigens zu einem späteren Zeitpunkt im Mönchschor und in der Sakristei
des Klosters eingerichtet werden. Auch die Klosterkirche soll nach ihrer Renovierung
museal genutzt werden.

Das Schwarzwälder „Trachtenmuseum" ist im Obergeschoß des Klostergebäudes
untergebracht. Im Erdgeschoß befindet sich das städtische Verkehrsamt
und Räume für den Fremdenverkehr. Aus Raumgründen konnten natürlich
nicht die Tracht jeder Gemeinde aus dem Schwarzwald und dem Oberrheingebiet
ausgestellt werden, sondern nur die typischen Haupttrachten eines
bestimmten Trachtengebietes.

In der rustikalen Atmosphäre der ehemaligen Mönchszellen im oberen Stockwerk
des Klosters werden die bäuerlichen Volkstrachten, nach Gebieten geordnet
, in sechzehn Großraumvitrinen ausgestellt. Dazu kommt noch eine
große Vitrine, in der die originellsten Narrengestalten des schwäbischalemannischen
Fastnachtsbrauchtums gezeigt werden. Eine originalgetreu restaurierte
und eingerichtete Mönchszelle samt betenden Kapuzinermönch gehört
ebenfalls zum Ausstellungsbereich.

Die Beschaffung und das Aufbereiten der Trachten erwies sich als sehr mühsam
. Eine Arbeitsgruppe (Christa u. Sören Fuß, Ottilie u. Kurt Moser) unter
Leitung von Alfred Schmid arbeitete jahrelang, um das Trachtenmuseum einzurichten
. Tausende von Kilometern mußten zurückgelegt werden, um die begehrten
, oft kaum noch zu findenden alten Originaltrachtenstücke aufzuspüren
und für das Trachtenmuseum zu gewinnen, teils käuflich, teils als Leihgabe
, manchmal sogar als Geschenk. Die Exponate, hauptsächlich lebensgroße
Puppen in alten Originaltrachten, zeigen die Volkstrachten vom Renchtal bis
zum Hochrhein sowie dem Rheintal. Unter anderem werden ausgestellt Trachten
aus Gutach, Einbach, Mühlenbach, die Fürstenberger Tracht, Trachten
aus Lehengericht, aus dem Harmersbachtal, aus der Baar, aus St. Georgen,
Elztal, Glottertal, aus St. Peter, St. Märgen, aus dem Hotzenwald, aus dem
Markgräfler Land, die Vreneli-Tracht aus dem Wiesental, Trachten aus dem
Hanauerland, dem Ried, aus Schutterwald, aus dem Schuttertal. Auch die typische
Arbeitstracht der Schwarzwälder Bäuerinnen und Bauern ist in einer
besonderen Vitrine ausgestellt.

In acht Schauvitrinen werden eine Vielfalt von Einzelteilen der verschiedenen
Trachtengebiete gezeigt, wie Goller, Vorstecker, Kappen,'Hauben, Kappenböden
, Schäppel, Halstücher usw. Um das typische bäuerliche Milieu der einzelnen
Trachtenlandschaften zu charakterisieren, wurden auch eine große Anzahl
von Originalutensilien und Gegenständen des bäuerlichen Alltags ausgestellt
, wie Druckmodel für den Zeuglesdruck, Strohflechterei, Schnapsbuddel,
Trachtenschmuck, Gürtel, sogenannte „Trögle" (bemalte Holzkästen), alte
Truhen, Bauernschränke und vieles mehr.

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