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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
60. Jahresband.1980
Seite: 327
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tern und abrichten, anbeydem und in dem Coy sich aufhaltendem Raubzeug,
mittels stellenden Fallen oder Schießens möglichsten abbruch thun und nebst
dem auch noch, außer der Fangzeit soviel und soweit es seine mit guter und
ohne Klagbarer Verzehr und Versorgung des Coys, selbsten Habende Geschäfte
zu Lasten der Herrschaftliche so genannte Werhey, Freystetter Ruß
Hinterwörth, Gayling und Mittelgründen unter Aufsicht und Weißung des jeweiligen
Oberförsters fleißig zu begehen..........

Des weiteren wurde der Entenfänger beauftragt, bei Waldfrevel Strafen auszusprechen
. Neben seiner Besoldung, die vom Jahre 1721 bis 1765 gleich geblieben
ist — außer nun 20 Ohm Wein — wurde ihm auch die Dienstwohnung
im Herrschaftlichen Hause in Renchenloch unentgeltlich überlassen.

Der Bau dieses Hauses ist ebenfalls bereits im Jahre 1721 in Auftrag gegeben
worden. Die Zimmerarbeiten wurden den beiden Zimmerleuten Michel Wurtz
aus Rheinbischofsheim und Michel Schieli aus Freistett, übertragen. Nach den
Aufzeichnungen9 waren zu verarbeiten: „20 Stämme Eichenholtz zu Schwellen
und Pfosten, 4 Stämme Eichenholtz über den Keller, ebenso 300 Latten
und 130 Dielen zu den rauhen Böden." Dieses Gebäude Hornisgrindestraße 7
in Memprechtshofen ist in gutem Zustand erhalten.

Die Gebäulichkeiten und die Anlagen des Entenfangs

Das Inventarverzeichnis10 vom 8. September 1794 gibt uns genauen Aufschluß
über die Gebäulichkeiten und Anlagen des Entenfanges. Die Gebäulichkeiten
sind hierbei auch in der Bau-Ausführung genauestens beschrieben. Sogar der
Taubenschlag ist in der Beschreibung enthalten. Auf dem Grundstück standen
seinerzeit ein landwirtschaftl. Wirtschaftsgebäude, das Back- und Waschhaus
, der Brunnen ausgemauert und mit einem Ziegeldach bedeckt. Die Anlage
wird beschrieben:

„Der Entenkoy liegt schief gegen des Entenfängers Behaußung, man gehet auf
demselben durch drei thannene Thüren. Das Häußlein, worin sich der Entenfänger
aufhält, zwanzig Schuh lang, zwölf Schuh breit und einen Stock hoch.
Hinter diesem Stübchen ist der Entenstall für die Lockenten. Der Coy ist mit
einer Diehlenwand, so auf einem steinernen Mäuerlein ruhet und zwischen
zweihundertvierundvierzig Pfosten ruhet, umgeben. Das Einfahrtstor desselben
ist von thannenen Diehlen, läuft in hölzernen Zapfen und wird mit einem
eisernen Schlempen geschlossen."

Verzeichnet waren des weiteren 4 Garne jeweils vierunddreißig Klafter lang.
Alle vier Jahre waren sie zu ersetzen. Nicht enthalten, aber im späteren Revisionsbericht
erwähnt, sind die 2 Körbe zum Fangen von Habichten. Diese
standen auf 2 eichenen 9 Schuh hohen Eichenpfösten. Die Körbe waren aus
Drahtgeflecht und 3 Schuh breit und 3 Schuh hoch.

9 GLA 358/57
10 GLA 229/66488

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