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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 32
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1982/0034
Archäologischer Arbeitskreis

Januar

1. Im Gasthaus Sonne in Mahlberg wurde die Frühjahrstagung des Archäologischen Arbeitskreises
unter der Leitung von J. Naudascher aus Mahlberg abgehalten. Zur Tagung waren zahlreiche
Mitarbeiter aus der Oberen Ortenau und aus dem Kinzigtal gekommen. Nach der Verlesung
des Arbeitsberichts referierte der Archäologe Dr. Wolfgang Struck vom Landesdenkmalamt
Freiburg, Abtl. Bodendenkmalpflege, über die Ausgrabungen und die Renovierung
der römischen Reste von Niederschopfheim.

2. Aufgrund des besonderen Ausbaues des „Alten Siechenwaldweges" von Wolfach zum Galgenbühl
(Deutsche Grundkarte 1:5000 Blatt 7715.3) = (DG Bl.) vermutet Prof. Dr.-Ing. Rolf
Pfefferle aus Karlsruhe hier eine alte Durchgangsstraße, wie sie ähnlich über den Hohenstein
bei Schiltach führte. Als gelernter Straßenbauer suchte er deren Weiterführung über das Reu-
terbergle zur St. Jakobskapelle bei Wolfach. Dabei fand er in Richtung zur Kapelle mehrere
Strecken mit aufgesetztem Bruchsteinmauerwerk vor.

3. Da St. Jakobskapellen in der Regel an alten Pilgerwegen nach Santiago in Spanien und an
alten Handelsstraßen erbaut wurden, handelt es sich hier mit Sicherheit um die Reste einer
alten Durchgangsstraße durch das Kinzigtal, die noch im späten Mittelalter benutzt wurde.
Wegen der besonderen Streckenführung kann hier sehr wahrscheinlich die Trasse der römischen
Kinzigtalstraße vermutet werden.

Februar

l. Neben der bereits bekannten Steigstraße vom Kinzigtal durch das Kaibachtal zur Brandsteig
(DG Bl. 7716.2-3) fand Prof. Dr.-Ing. Rolf Pfefferle aus Karlsruhe noch eine zweite, weiter
südlich gelegene Steigstraße durch das Kaibachtal. Etwa 300 Meter vom römischen Gebäude
auf der Brandsteig entfernt, kamen an einem Straßenrand mehrere Bruchstücke von römischen
Hypokaustenröhren und das Bruchstück eines römischen Leistenziegels zutage. Ferner
wurde auf halbem Weg ins Kaibachtal von ihm eine große Steinplatte mit tief eingefahrenen
Wagenspuren festgestellt.

März

1. Anläßlich einer Geländebegehung hat Wolfgang Peter aus Lahr im Friesenheimer Gewann
Stiegelmatt (DG Bl. 7613.7) am Westfuß einer Lößdüne mehrere Scherben von rustikalen
Töpfen gefunden. Die Scherben gehören der vorgeschichtlichen Zeit an.

2. Anläßlich einer Geländebegehung hat Wendelin Irslinger aus Niederschopfheim nord-westlich
von Oberschopfheim im Gewann „In den Leeren" (DG Bl. 7613.2) römische Trümmer entdeckt
. Der an der Oberfläche erkennbare langgezogene Wall dürfte von einer Hofmauer herrühren
. Darum handelt es sich bei dem Objekt wahrscheinlich um einen römischen Gutshof.

3. Bei einer Geländebegehung hat Wendelin Irslinger aus Niederschopfheim ca. 300 Meter südlich
der Gutleutkirche von Oberschopfheim, am westlichen Rand einer Lößdüne im Gewann
„Messlisrot/See" (DG Bl. 7613.2) wenige römische Reste entdeckt.

4. Um am praktischen Beispiel zu zeigen, worauf bei einer Geländebegehung zu achten ist, wurde
das Areal über und um die hallstattzeitlichen Fürstengräber (um 500 v. Chr.) bei Kappel am
Rhein systematisch abgesucht. Die zahlreichen Mitarbeiter konnten bei den drei Grabhügeln
im Gewann Trisloch, wovon einer im letzten Jahrhundert und zwei 1973 von J. Naudascher
entdeckt wurden, einige hallstattzeitliche Scherbchen und Bronzeteilchen finden.

April

1. Unweit südlich von Prinzbach hat Wolfgang Westermann aus Biberach beim Gewann , ,Gran-
get", dessen Name als romanisch angesehen wird und Kornspeicher (franz. Granier-Korn)
bedeute, ein kleines mit „Heidenfriedhof" bezeichnetes Gewann (DG Bl. 7613.36) festgestellt
.

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