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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 112
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1982/0114
Der Untergang des Benediktiner-Stifts
Ettenheimmünster 1802/03

Hermann Schmid
Das Kloster um 1800

Wie etliche andere geistliche Korporationen der näheren und weiteren Umgebung
, die nach dem Säkularisationssystem der außerordentlichen Reichsdeputation
zu Regensburg für die Seelsorge als entbehrlich angesehen wurden, fiel
auch die uralte, auf einen mehr als tausendjährigen Bestand zurückblickende
Abtei Ettenheimmünster2 dem badischen Klostersturm von 1802/03 zum
Opfer3. An Gesprächsstoff für die Zeitgenossen ließ es die Mönchsgemeinde
zur Zeit ihrer Auflösung nicht mangeln. Zum einen fühlte sie sich ungeachtet
der Kriegsdrangsale am Oberrhein dem seit vielen Jahrzehnten gepflegten
Brauch verpflichtet, gegen den Landesherrn, den Bischof von Straßburg, zu
opponieren und Prozesse zu führen, was aber nicht heißen soll, daß für zählebigen
inneren Hader und die Bildung sich befehdender Gruppen im Konvent
nicht Zeit und Energie übrig gewesen wäre. Zum andern zog das Kloster im
allgemeinen wie eh und je auf Grund seines enormen Reichtums begehrliche
Blicke seiner weltlichen Nachbarn auf sich und machte durch allerlei Transaktionen
, die im Zusammenhang mit dem nahenden Ende zu sehen sind, von
sich reden.

1 Eine umfassende, alle wesentlichen Gesichtspunkte berücksichtigende Untersuchung der Geschichte dieser
bedeutenden Stiftung fehlt wie bei den meisten süddeutschen Prälaturen. Folgende vier Gesamtdarstellungen
sind nennenswert: 1. A. Kürzel, Benediktiner-Abtei Ettenheim-Münster, Lahr 1870, 2. L. Heizmann,
Das Benediktiner-Kloster Ettenheimmünster, Lahr 1932, 3. H. Schwarzmaier, Ettenheimmünster, in: Germania
Benedictina, Bd. 5 (hrsg. v. F. Quarthai), Memmingen 1975, S. 215 ff. (mit zahlreichen Literaturangaben
!), 4. F. Schultz / H. Schadek, Das Benediktinerkloster Ettenheimmünster, in: Die Ortenau
58 / 1978, S. 150 ff.

2 Der letzte Abt und der Konvent schrieben meistens „Ettenmünster", womit möglicherweise die hochmittelalterliche
Bezeichnung „monasterium divi Ettonis" wiederbelebt werden sollte.

3 Zu diesem Ereignis vgl. die Schrift des Verfassers: Die Säkularisation der Klöster in Baden 1802—1811,
Überlingen 1980.

Für vorliegende Untersuchung wurde folgendes beigezogen: t. Einige Handschriften im Pfarrhaus St. Lan-
dolin in der Gemeinde Ettenheimmünster, die besser im erzbischöflichen Archiv in Freiburg aufgehoben wären
. 2. Akten des Generallandesarchivs in Karlsruhe, und zwar der Abteilungen: 27a (Urkunden Ettenheimmünster
), 48 (Großherzogliches Haus- und Staatsarchiv, Staatssachen), 84 (Akten Allerheiligen), 87 (Akten
Ettenheimmünster), 233 (Staatsministerium), 236 (Innenministerium), 237 (Finanzministerium), 264 (Amtsgericht
Ettenheim), 313 (Kreisregierungen), 391 (Forst- und Domänendirektion) und 404 (Domänenamt
Lahr). 3. Denkmäler in Gestalt einiger Grabsteine auf dem alten Friedhof in St. Landolin.

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