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ter dem Titel „Die Rote Feldpost unter dem Sozialistengesetz"3 herausgab,
schrieb Hansjakob:
„So hat neulich auch ein Sozialdemokrat und ehemaliger Schuhmacher, gebürtig
aus Rammersweier bei Offenburg, namens Belli — er ist heute Prokurist
eines sozialdemokratischen Verlags — seine Jugenderinnerungen so reizvoll
niedergeschrieben, wie ich es noch selten gelesen".4 Für die Übersendung
des Buches bedankte sich Hansjakob brieflich am 7. Juli 1912 und fügte hinzu
: „Sie sind mir wieder ein Beweis dafür, daß jemand ein tüchtiger und gewandter
Schriftsteller sein könne ohne akademische Vorbildung. Hoffentlich
hat Ihre Partei, die ja viele Leute Ihrer Art produziert, Sie belohnt für die Arbeit
, die Sie in bedrängten Tagen geleistet haben".5
Zweimal Adolf Geck, rechts mit „Heckerhut".
Die Aufnahmen wurden freundlicherweise von Manfred Hildenbrand zur Verfügung gestellt.
Zum Ausbau des Feldpostnetzes bot sich natürlich auch Offenburg mit der demokratisch
vorbelasteten Familie Geck an, hatte sich doch schon der
„Zähringer-Hof'-Wirt Johann Baptist Geck, der Vater Ernst Adolf Gecks,
wegen seiner Teilnahme an der Revolutionsbewegung von 1848/49 vor Gericht
verantworten müssen.6 Belli wandte sich an dessen ältesten Sohn Carl
Geck, von dem er am 13. März 1880 die Zusage für sich und seine Freunde erhielt
. Am 14. April konnte Belli seinem Chef Motteier bereits über das erfolgreiche
Arbeiten der neuen Feldpoststation Bericht erstatten: „Das sind
prächtige Leute, auf die man sich verlassen kann". Zusammen mit Carl Geck
(Deckname: Kommerzienrat sen.) hatte Belli Renchen, Oberkirch und Oppe-
nau beliefert. Auf dem Rückweg waren sie in Renchen bei Amand Goegg ein-
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