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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 258
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ren inne hatte: auf dem Würzburger Parteitag erhielt Kolb, der als Vertreter
der äußersten Rechte galt, nicht die notwendige Stimmenzahl.109

Während dieser im Landtag weiterhin seine Bereitschaft bekräftigte, mit der
Monarchie zu einem modus vivendi zu kommen, wandte sich Geck dem vordringlicheren
Problem der Beendigung des Krieges zu und verlangte in Übereinstimmung
mit der russischen Proklamation der Revolution einen Frieden
ohne Entschädigung und Erwerbungen sowie die Abrüstung.110

Nachdem der Landesvorstand der SPD die Offenburger Mitglieder aufgefordert
hatte, dem zum Schriftführer gewählten Adolf Geck das Amt zu entziehen
, weil er seinen Austritt aus der Kontrollkommission und der Partei erklärt
habe,111 wurde nach zwei beratenden Versammlungen am 31. Juli 1917 eine
Entscheidung getroffen. Mit einer Zweidrittelmehrheit von 19 gegen 9 Stimmen
wurde beschlossen, sich der unabhängigen Sozialdemokratie anzuschließen
. Am 11. August konstituierte sich der neue Verein (USP) im „Zähringer
Hof", und 10 Tage später hielt er in gewohnter Weise mit dem Stadtverordneten
Adolf Geck als Referenten seine Versammlung mit dem Thema „Wichtige
Fragen unserer Ernährung, insbesondere die Errichtung einer Milchzentrale"
ab. Die Offenburger Spaltung trennte die Sippe Geck politisch nun auch offiziell
, wobei die Mehrheitssozialdemokraten, die in der Stadt nach der Mitgliederzahl
in der Minderheit waren, unter dem Neffen Oskar Geck eine für sie
ungünstige Bilanz ziehen mußten.

Am 2. September hielt der Szd. Verein des 7. bad. Reichstagswahlkreises
(USP) eine Kreiskonferenz im „Schwarzwälder Hof" ab, auf welcher neben
der Offenburger Parteileitung Delegierte aus Orten der Amtsbezirke Offenburg
und Kehl erschienen, während zur selben Stunde der Landesvorstand der
Szd. Partei Badens zu einer Kreiskonferenz mit dem Reichstagsabgeordneten
Oskar Geck in die „Neue Pfalz" eingeladen hatte, zu der, wie der „Alte" bemerkte
, „einige Personen Kolb'scher Richtung aus Offenburg" erschienen.
Aufgrund eines gehässigen Artikels im „Volksfreund" berichtete Gecks Zeitung
in der nächsten Ausgabe, daß tatsächlich beim Vortrag Oskar Gecks
auch Gengenbach und Zell a. H. vertreten gewesen seien:

„Da etwa ein Dutzend Personen beisammen waren, ist es allerdings wichtig,
das auswärtige Kontingent nicht unerwähnt zu lassen." Am 28. Juli 1918 gab
der „Alte" Aufschluß über die Mitgliederzahlen beider sozialdemokratischer
Organisationen. Danach hatten die Mehrheitssozialdemokraten im 7. bad.
Wahlkreis nach dem Stande vom 1. Juli in allen Orten 68 Mitglieder, wobei
Geck unterstellte, daß darunter auch nichtzahlende enthalten seien, während
die USP 95 zahlende Mitglieder zählte, die in Offenburg, Oberkirch, Gengenbach
, Zell a. H„ Kehl und 10 Dörfern des Offenburger und Kehler Amtes
wohnten.

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