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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 305
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gründete „Ländliche Kreditverein" hier sein Domizil, von 1969 bis 1972 das
städtische Bauamt. Zwischenzeitlich waren hier Wohnungen untergebracht,
das Obergeschoß war immer bewohnt. Das Heimatmuseum im Erdgeschoß
wurde eröffnet am Meister-Erwin-Fest, 24. September 1978.

Die Sammlung

Beim Eintreten fällt der Blick auf steinerne Torfragmente. Ein reich mit barocken
Steinmetzarbeiten versehener, bemalter Türpfosten aus Sandstein mit
Initialen und der Jahreszahl 1679 stammt vom Cafe Eckerle in der Yburgstra-
ße. Möglicherweise ist er vom 1441 und 1479 erwähnten Michelbachshof, ein
badischer Erblehenhof „zu Steynbach an der Bach" gelegen7. Daneben liegt
ein Torbogen-Schlußstein mit dem badischen und dem Steinbacher Wappen
und der Jahreszahl 168 ... — die letzte Ziffer ist abgespalten —, welcher,
den Ausmaßen nach zu schließen, von einem Stadttor stammen dürfte. Er
diente zuletzt als Dengelstein8 im Steinbacher Spital. An mittelalterliche
Kriegsereignisse erinnert eine 20 kg schwere Steinkugel, aufgefunden 1977 bei
Grabungen hinter der Stadtmauer.

Das erste Zimmer ist den badischen Markgrafen gewidmet. Ein Stammbaum
des Großherzoglichen Hauses, angefertigt 1856 von C.P. Zeller, war noch im
Besitz einer hiesigen Familie. Umgeben wird das repräsentative Stück von 24
Markgrafenbildern aus dem Steinbacher Rathaus-Archiv, wohlgeordnet in
chronologischer Reihenfolge, beginnend mit Markgraf Hermann II. (gest.
1130) bis Großherzog Ludwig (gest. 1830).

Die Yburg, welche von früher Zeit an immer in markgräflichem Besitz war, ist
vertreten mit zwei alten Stichen von 1820 (I. Hertel) und 1837 (I. Jacottet).
Auch der Versuch einer Rekonstruktion 1981 (K. Schwab) und eine Grundrißzeichnung
mit Bauspolien haben hier ihren Platz gefunden.

Eine Wand ziert die stark vergrößerte Kopie des „Topographischen Planes
über das Steinbacher Amt, mit denen darinnen liegenden Ortschafften, Höfen
und dem Franziskaner Closter Fremersberg, nebst dein in das Schwarzacher
Amt gehörige Dorf Vimbuch. Aufgenommen von Gerhardt und gezeichnet
von C. A. Lembke, 1784".

Zwei weitere Kopien von Urkunden, deren Originale sich in Karlsruhe und
Stuttgart befinden, leiten über zur Stadtgeschichte. Es sind die Ersterwähnung
des Namens Steinbach um 1070 im Hirsauer Kodex und der Stadtbrief vom
23. August 1258, verliehen von König Richard von Cornwallis auf Bitten des
Markgrafen Rudolf I.

7 E. Schneider, a.a.O., S. 232, — Reinfried, a.a.O., S. 8

8 Dengelstein zum Schärfen der Sensen

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