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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 372
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Besprechungen und Hinweise

Appenweierer Heimatblatt 1981

Herausgegeben vom Historischen Verein für
Mittelbaden

Mitgliedergruppe Appenweier
Schriftleitung: Karl Maier

Das Interesse an Heimatgeschichte zu wecken
und zu fördern ist das Verdienst des seit langem
jährlich erscheinenden „Appenweierer
Heimatblattes". Die aufsehenerregenden me-
rowingischen Gräberfunde in Urloffen lenkten
in besonderem Maße den Blick auf die Vergangenheit
dieser Großgemeinde. Der Leiter der
Grabungen, Dr. Wolfgang Struck, gibt einen
Bericht über den Verlauf des Unternehmens,
die dabei gemachten Funde und die neuen Erkenntnisse
, die daraus gewonnen werden
konnten1.

Karl Maier führt in diesem Jahr die Untersuchungen
zu den feudalen Herrschaftsverhältnissen
in Appenweier fort, indem er ausführlich
die Geschichte der Zehntabgabe darstellt.
Diese Zehntabgabe war ursprünglich für den
Unterhalt der geistlichen und kirchlichen Einrichtungen
bestimmt. Im Laufe des Mittelalters
war jedoch der vielfach aufgesplitterte
Zehnte dem Zugriff der weltlichen Herren ausgesetzt
. Hauptzehntherr blieb jedoch seit der
Inkorporation der Pfarrei 1359 das Kloster Allerheiligen
. Dafür übernahm das Kloster die
Seelsorge und den Hauptteil der anfallenden
Kirchenbaukosten. Nach der Säkularisation
und Auflösung des Klosters im Jahre 1803
wurde der badische Staat Hauptzehntherr. Das
Gesetz von 1833 eröffnete die Möglichkeit der
Zehntablösung auf freiwilliger Basis. Auch in
Appenweier begann 1838 die Ablösung der
Abgaben gegen entsprechende Kapitalleistungen
der Zehntpflichtigen.
Ein Nachfahre der Familie, Regierungsdirektor
Paul Werner aus Stuttgart, stellt in einer
familiengeschichtlichen Skizze die Historie des
Appenweierer Werner-Geschlechtes dar. Die
Familie Werner stammte ursprünglich aus
Durbach. In Appenweier spielten die Werner
als Posthalter und Wirte im Gasthaus „Adler"
sowie als Begründer des Bahnhofshotels eine
bedeutende Rolle. Max Werner wurde 1848/49
einer der führenden Köpfe der Revolution und
Minister der revolutionären Regierung. Er
wanderte nach dem Einmarsch der Preußen
nach Amerika aus.

Erwin Bürkel behandelt ein weiteres Stück
Wirtshausgeschichte, nämlich die des nach
dem Dreißigjährigen Krieg erbauten Gasthauses
„Ochsen" in Zimmern. Außerdem stellt
das „Appenweierer Heimatblatt" in bewährter
Weise die Chronik der Gegenwart zusammen.
Die wichtigsten Ereignisse, Veranstaltungen
sowie die standesamtlichen Nachrichten des
Jahres 1980 werden aufgeführt. Nachrufe gelten
den Mitgliedern Pfarrer Kilian Jost von
Nesselried, Carl Benz aus Nußbach und Hugo
Bell aus Appenweier. H.G. Huber

1 Vgl. W. Struck, Ausgrabungen in einem mero-
wingerzeitlichen Gräberfeld in Urloffen Gem.
Appenweier, Ortenaukreis, in: Ortenau 61/1981
S. 262ff.

Archäologische Nachrichten aus Baden

Herausgeber: Förderkreis für die ur- und frühgeschichtliche
Forschung in Baden e. V.
Freiburg/Brsg.

Erschienen sind 1981 die Hefte 26. und 27.
1981. Heft 26. 1981 enthält die Berichte über
die Ausgrabungen der archäologischen Denkmalpflege
Freiburg (R. Dehn, G. Fingerlin)
und der Bodendenkmalpflege im Regierungsbezirk
Karlsruhe (R.-H. Behrends, E. Schallmayer
) im Jahre 1981. In knapper, aber zureichender
Form werden die einzelnen Fundstätten
und Funde beschrieben, wodurch es dem
Heimatforscher möglich ist, sich auf dem laufenden
zu halten. Die Ausgrabungen in Südbaden
konzentrieren sich vor allem auf Gebiete
am Kaiserstuhl und in der Umgebung von Freiburg
, in Nordbaden um Mannheim, Heidelberg
, Ladenburg und Osterburken. In Südbaden
werden beschrieben aus vorgeschichtlicher
Zeit Siedlungen und Gräberfelder bei Ihringen
und Jechtingen (Kaiserstuhl), Uberauchen (bei
Villingen) und Anseifingen, aus römischer Zeit
von Sasbach (Kaiserstuhl), Umkirch, Bad Krozingen
, Riegel und Uberauchen sowie Müllheim
und Niederschopfheim. Aus der Mero-
wingerzeit stammen die Funde von Urloffen,
Sasbach (Kaiserstuhl), wiederum Müllheim,
Neudingen und Dürbheim. Zwar wurden bei
den Grabungen keine sensationellen Funde gemacht
, doch tragen sie alle dazu bei, das Bild
unserer Heimat in vor- und frühgeschichtlicher
Zeit aufzuhellen.

Die Abhandlungen des Heftes 27. 1981 behandeln
einzelne Funde bzw. Fundstätten. F.W.
von Hase befaßt sich mit dem urnenfelderzeit-
lichen Bronzeschwertgriff aus dem Hortfund
von Mannheim-Wallstadt, W. Heinse mit dem

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