Freiburger historische Bestände - digital

Rastatter Schloß: Die Gartenfront des Schlosses. Aufn.: J. Mühlan

Die drei Eingangstore im Mittelrisalit öffnen sich in ein Vestibül mit sparsamem
plastischem Schmuck der Zeit um 1700. Das Vestibül nimmt die ganze
Breite des Mittelrisalits ein und öffnet sich in drei Bögen zur „sala terrena" an
der Gartenseite. Durch das tief herabhängende vorgesetzte Gewölbe ist die ursprünglich
wohl ebenfalls dreischiffige „sala terrena" später verändert worden
, dabei mußten zwei Fenster an der Gartenseite zugesetzt werden. Die
Stuckierung der „sala terrena" stammt aus der Zeit um 1750. Südlich und
nördlich schließen an das Vestibül die beiden Treppenhäuser mit je einer zweiläufigen
Podesttreppe an. Die beiden an der Hofseite geführten oberen Läufe
vereinigen sich in einem oberen Vestibül, das nur durch eine Bogenstellung
von den Treppenhäusern getrennt ist. Die Treppenhäuser sind zweistöckig; ihre
Decke sitzt in der Höhe derjenigen des oberen Vestibüls, so daß hier ein riesiger
einheitlicher Raum entsteht. Die Decken der Treppenhäuser öffnen sich
in Deckenausschnitten ins zweite Obergeschoß. An der Außenfassade ist die
Ausdehnung der Treppenhäuser beiderseits des Vestibüls durch drei unterschiedlich
gebildete Fensterachsen im Erdgeschoß markiert. Auch die Gartenfassade
besitzt die gleiche Gliederung, obwohl sich dort hinter den abweichenden
Fensterachsen keine Treppen, sondern die ersten Räume des Appartements
befinden. Die architektonische Gliederung der Treppenhäuser mit umlaufender
Balustergliederung und den durchbrochenen Decken erinnern unmittelbar
an bolognesische Architektur der gleichen Zeit.

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