Freiburger historische Bestände - digital

gefügte Schloßkirche ist im Äußeren völlig in die architektonische Gliederung
des Schlosses einbezogen. Nur die vielen vermauerten, oder richtiger, in ihrer
Form nur angedeuteten, Fenster am Außenbau verraten, daß sich hinter der
Wand nicht zwei Wohngeschosse, sondern ein zweigeschossiger einheitlicher
Raum verbirgt. Selbst das Portal an der Schmalseite ist einfach, und nur das
Kreuz über dem Alliancwappen verrät die Bestimmung dieses Teiles des
Schlosses.

Rastatter Schloß: Wappen des Türkenlouis (links) und seiner Frau Sibylla
(rechts) über dem Portal zur Schloßkapelle. Aufn.: J. Mühlan

In ihrer Architektur und in der Pracht der wohl noch niemals restaurierten
Ausstattung ist die Rastatter Schloßkirche ein ganz außergewöhnliches Werk.
Es handelt sich bei dieser Kirche um eine dreijochige Wandpfeilerkirche mit
flachem Spiegelgewölbe, dessen Stichkappen auf den Wandpfeilern aufruhen.
Der polygonale Abschluß des Kirchenraumes grenzt einen Vorraum aus. Das
dritte Joch nimmt bereits der sehr stark erhöhte Chor mit dem an die Rückwand
gerückten Hochaltar ein. Durch eingestellte zweistöckige Oratorien erscheint
auch der Chorschluß polygonal. Die „Glorie" des Hochaltares wird
durch einen schrägen Lichtschacht von hinten beleuchtet, die lichtspendende
Laterne steht bereits über den anschließenden Wohnräumen des Schlosses.
Zwischen Kirche und Wohnräumen ist unter den Oratorien eine Nachbildung
der römischen Scala Santa mit Reliquienkapelle eingeschoben. Diese Andachtsstätten
waren direkt von den Wohnräumen der Markgräfin Augusta

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