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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0050
Hatte sich aus Rossis Bau nur der eineinhalbgeschossige Aufbau des Hirschsaals
über dem Dachgesims erhoben, so überbaute Rohrer nun auch die Terrasse
auf der Gartenseite und vereinigte sie mit dem Hirschsaal zu einem einheitlichen
Aufsatz, durch den auch auf der Gartenseite ein der Hofseite ähnlicher
Dachaufbau sichtbar wurde. Für alle diese Arbeiten gibt es keine genauen
Daten. Abgeschlossen wurde der Umbau des Mittelteiles durch die 1722 erfolgte
Aufstellung der Jupiterfigur.

Es ist wahrscheinlich, daß bereits unter Rossi die ehemals eingeschossigen Flügelbauten
, wenigstens auf den Seiten des Ehrenhofes, um ein zweites Geschoß
erhöht wurden. Allerdings lassen sich an den Flügelbauten mit Sicherheit
mehrere Umbauten im 18. Jahrhundert feststellen; unter anderem wurde an
der Rückseite ein drittes Mezzaningeschoß (Halbgeschoß) eingeschoben.

Wann und in welcher Form die umknickenden Teile der Flügel gegen den Garten
hin mit dem Hauptbau vereinigt wurden, ist völlig unklar. Schon 1712 logierte
die Markgräfin in dem späteren Sibyllenbau genannten, um mehrere
Höfe gruppierten Bauteil nördlich des Hauptbaus. Im Anschluß an diesen inzwischen
zweigeschossig ausgebauten Schloßbezirk wurde in den Jahren
1721/23 die Hofkirche errichtet. Die entsprechenden Gebäude im Süden wurden
nie in analoger Form vollendet. An dieser Stelle des Schlosses haben wir
wohl noch heute erhebliche unveränderte Teile der Rossi'schen Jagdschloßflügel
vor uns.

Der Weiterbau, die Unterhaltung und Ergänzung des in schier unglaublich
kurzer Zeit entstandenen ersten großen Barockschlosses am Oberrhein ging
offenbar langsam, unter vielen Planänderungen vor sich. Seit Anfang der 20er
Jahre bestand eine Schloßbaukommission, in der die führende Stellung nacheinander
und teilweise gleichzeitig die Architekten Johann Sockh, Michael
Ludwig Rohrer, sein Bruder Johann Peter Ernst Rohrer und Franz Ignaz
Krohmer innehatten. Die meisten der erhalten gebliebenen Gesamtpläne stammen
von Franz Ignaz Krohmer, der in den 40er Jahren zuerst in den Akten erscheint
. Von Krohmer stammt auch das Schloßtheater, das entsprechend der
Schloßkirche am Nordende die südliche Begrenzung der Schloßanlage markierte
. Die äußere Hülle dieses Gebäudes besteht noch heute und beherbergt
den Saal der Schloßgaststätte.

Ein besonderes Problem der Bauunterhaltung im 18. Jahrhundert und bis ins
20. Jahrhundert hinein waren die von Rossi ausgeführten Flachdächer des
Hauptbaues, die nicht dicht zu bekommen waren. Zuerst ersetzte man die
kleinen Walmdächer über den Zimmerfluchten durch zwei hintereinanderge-
staffelte Satteldächer, die schließlich auf die gesamte Gebäudefläche erweitert
wurden. Zu guter Letzt wurde die Kehle zwischen beiden Satteldächern doch
noch mit einem flach geneigten Blechdach überdeckt. Die Idee Rossis, das Gebäude
ohne sichtbare Dächer mit einer Balustrade abzuschließen, ist darum

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