Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0052
Das Schloß zu Kuppenheim (2)

Gerhard Hoffmann

Stadt Kuppenheim (Landkreis Rastatt)

Bei der alten Schule (Murgtalstraße) im Osten des mittelalterlichen Städtchens
westlich der alten Flurbezeichnung „Schloßgarten" vermutet man schon
immer den „Schloßplatz".

Bereits 1279 ist von einem „Castellum Copinheim" die Rede. Möglicherweise
war der Begriff „Castellum" im Sinne von „Oppidum" gebraucht worden
(J. Bader). Die „Annales Colmarienses" sagten unter dem Jahr 1279, daß der
Herr von Zweibrücken seine eigene Burg mit Namen Kuppenheim durch Feuer
zerstört hat. Dies geschah in einem Konflikt zwischen dem Grafen Simon von
Zweibrücken, der durch eine umstrittene Erbschaft (seine Mutter war Eber-
steinerin) im Besitz Kuppenheims war, und den Markgrafen von Baden, die
nach diesem Ereignis seine Rechtsnachfolger in Kuppenheim wurden. Die
Markgrafen errichteten hier noch im 13. Jahrhundert ein Schloß. Es scheint
schon um die Mitte des 16. Jahrhunderts keine Bedeutung mehr gehabt zu
haben und verfallen zu sein. In der „Erneuerung" der Rechte von 1579 findet
das Schloß keine Erwähnung mehr. Das Visitationsprotokoll von 1683 berichtet
, daß Markgraf Leopold Wilhelm (f 1671) den schadhaften Holzbau abbrechen
ließ, um an seiner Stelle ein prächtiges steinernes Schloß zu erbauen. Sein
Tod und das Kriegsgeschehen ließen das Vorhaben in seinen Anfängen
stecken. Immerhin war noch 1789 auf dem unmittelbar an der Stadtmauer gelegenen
„Schloßplatz" eine „ziemlich ruinierte ohngefähr 50 Schuh lange und
40 Schuh breite . . . Kellergruft" erhalten.

1970 wurde bei Bauarbeiten in einem Teilbereich des vermutlichen Schloßplatzgeländes
ein alter Graben angeschnitten. In dem Schuttmaterial fand
man u. a. sieben sauber geformte steinerne Kanonenkugeln (44—47 cm Durchmesser
). Der Graben dürfte nach dem großen Stadtbrand 1689 verfüllt worden
sein. Doch konnte der Standort des Schlosses auch damit nicht exakt und
endgültig geklärt werden.

Literatur:

J. Bader, Markgraf Rudolf der Erste von Baden. 1843; Th. Humpen, Das Schloß zu Kuppenheim
, in: Ortenau 21/1934, S. 31; Die Kunstdenkmäler des Landkreises Rastatt. Karlsruhe 1963,
S. 233.

54


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0052