Freiburger historische Bestände - digital

Der Grundriß der Innenräume des Schlosses ist streng symmetrisch beiderseits
der Mittelachse. Das Erdgeschoß beherbergt Wirtschaftsräume, die Beletage
die Appartements der Markgräfin und Regentin Sibylla Augusta von Baden
und ihres ältesten Sohnes und Thronfolgers Ludwig Georg Simpert, das Obergeschoß
Räume für den Hofstaat. Der rechteckige, durch eingestellte Zwickelwände
mit Nischen in ein unregelmäßiges Sechseck überführte Mittelsaal geht
durch alle Geschosse bis in die das Dach überragende Kuppellaterne durch.
Diese aus Funktion und Baugeschichte zu erklärende Besonderheit hat zur
Folge, daß der Zugang zu den Appartements vom Hauptportal über der Terrasse
aus nur schräg über die eingestellten Mauerzwickel erfolgen kann. Der
erdgeschossige Mittelsaal ist vom Wohngeschoß völlig abgetrennt, der Zugang
zum Wohngeschoß erfolgte nur über die Freitreppe. Die Kommunikation
durch alle Geschosse ist lediglich durch zwei ovale Treppenhäuser in den westseitigen
Flügeln gewährleistet. Im Erdgeschoß befindet sich im Anschluß an
diese Treppen je eine Küche mit großem gemauertem Herd. Jedoch nur die
Küche der Südseite diente wirklich zum Kochen, diejenige der Nordseite war
wohl von Anfang an nur als Schauküche zur Ausstellung von wertvollem Geschirr
gedacht. Dieser Funktion dient sie noch heute. In dieser Küche und in
den anschließenden ehemaligen Wirtschaftsräumen befindet sich ein Teil der
Sammlungen von Schloß Favorite; besonders bemerkenswert die Fayencen
und Gläser. Die ehemaligen Wirtschaftsräume auf der Südseite dienen heute
als Aufenthaltsraum für die Schloßführer und als Wohnung des Hausmeisters
. Von der ehemaligen Ausstattung haben sich im Erdgeschoß noch zwei
Kachelöfen mit Bildnismedaillons erhalten. Der Model für eines dieser Medaillons
wird noch heute im Stadtmuseum Baden-Baden aufbewahrt.

Schloß Favorite:

Sala terrena, großer Empfangs- und
Speisesaal.

Aufn.: J. Mühlan

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