Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0056
Wesentlich größer ist der Bestand an originaler Ausstattung in der Beletage.
Die Raumfolge wurde nie verändert und läßt noch heute deutlich die ehemalige
Zweckbestimmung erkennen. Entlang der östlichen Haupteingangsseite erstrecken
sich die beiden ehemaligen Staatsappartements, jeweils bestehend aus
einem großen rechteckigen Vorsaal, einem ebenso großen Schlafzimmer, das
jedoch durch einen eingestellten erhöhten Alkoven mit einem dahinter befindlichen
Dienerschaftsgang eingeengt ist, und einem halb so großen quadratischen
Kabinett an den Ecken des Gebäudes. Hinter dem Staatsappartement an
den Flanken des Gebäudes und in den Flügeln befinden sich die Räume der
ehemaligen Privatappartements, jeweils vier etwa quadratische Zimmer. Die
ehemaligen Staatsappartements waren einheitlich mit Böden aus Scagliola, einer
Intarsienarbeit aus farbigem Stuckmarmor, ausgelegt. Nur in einem
Raum, dem wohl am meisten benutzten Vorsaal im Appartement der Markgräfin
, ist dieser Scagliola-Boden später durch einen Holzboden ersetzt worden
. Die Privatappartements besitzen aus verschiedenen Hölzern in geometrischen
Mustern zusammengesetzte Parkettböden, die sich in beiden Zimmerfluchten
jeweils symmetrisch entsprechen. Die Dekoration der vier Räume jedes
Privatappartements entspricht einem einheitlichen Plan: weißglänzende
Hartstuckwände mit aufgenagelten Dekorationen bzw. weißglänzende Stoffbespannung
mit aufgenähten Spitzen auf der Seite der Markgräfin, ostasiatischen
Stoff- und Papiertapeten auf der Seite des Erbprinzen. Die Wände der
Staatsappartements mit Ausnahme der Kabinette waren mit sehr kostbaren
Stoffbespannungen bekleidet, die sich zum Teil erhalten haben.

Der heutige Führungsgang durch das Schloß entspricht aus praktischen Gründen
leider nicht der ursprünglichen, durch das Zeremoniell vorgeschriebenen
Hintereinanderordnung der Räume. Ihre Beschreibung soll aber diese ursprüngliche
sinnvolle Beziehung deutlich machen.

Über die Freitreppe erreicht man durch das große, halbrunde Mittelportal einen
schmalen Gang, von dem aus man in den Mittelsaal hinabsehen kann.
Nach rechts hin betritt man über die in den Mittelsaal eingestellte Galerie
schräg den ersten Raum des Appartements der Markgräfin. Die Eingangstür
ist wie alle übrigen Türen im Schloß reich mit verschiedenen Hölzern intarsiert
und hochglänzend poliert. Die hellen Reserveflächen der Intarsienarbeit sind
zusätzlich mit Blumensträußen und Vögeln bemalt.

Das Vorzimmer des Markgräfinnenappartements, später „kleiner Speisesaal"
genannt, besitzt an drei Seiten Fenster. Jedoch nur diejenigen an der Ostseite
führen direkt ins Freie. Die drei Fenster der Eingangsseite sind gegen den Mittelsaal
gerichtet, die zwei der Westseite gegen die ehemals offene Arkadenstellung
im Hof. Der einfach diagonal gefelderte Parkettboden ersetzt einen ursprünglichen
Scagliola-Boden. Vorherrschende Farbe der mit aufgenagelten
Pappmache-Ornamenten verzierten Paneele und der Deckengliederung sind
Hellgrau und Hellrosa. Die Wände sind mit einer Bespannung aus rotem Samt

58


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0056