Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0063
stehende Kuppellaterne mußte mehrfach erneuert werden, zuletzt in den siebziger
Jahren dieses Jahrhunderts. Eine umfassende Innenrestaurierung erfolgte
von 1965 bis 1983, die Außenrestaurierung ist noch im Gang.

Die erhaltenen Nebengebäude des Schlosses umfassen zwei langgestreckte Arkadenbauten
mit 28 rundbogigen Öffnungen, in der Mitte unterbrochen von
einem pavillonartigen Durchgang. Die beiden Arkadenbauten stehen einander
gegenüber, westlich des Schlosses, symmetrisch zur fortgesetzten Achse des
Gebäudes. An die dem Schloß benachbarten Seiten der Arkadengänge ist jeweils
ein geschlossener rechteckiger Pavillon mit gebrochenen Ecken angesetzt
, auf der entgegengesetzten Seite ein rechteckiger offener Pavillon. Die
geschlossenen Pavillons waren von außen durch Kamine heizbar, die wohl
gleichzeitig der winterlichen Heizung eines Teils der Arkadengänge für eine
Orangerienutzung dienten. Die nördliche Arkade wurde vielleicht um 1716 errichtet
, die südliche um 1725. 1776 wurden die Arkaden des südlichen Baues
geschlossen und darin Wirtschaftsräume, Wohnungen und eine Wachstube
eingerichtet. Der schloßseitige Teil der nördlichen Arkade erhielt 1726 eine
Wandmalerei mit Weinspalieren und Orangenbäumchen, die jüngst restauriert
werden konnte. Zum Schloß gehören weiterhin vier Kavalierhäuser, kleine
Gebäude mit Mansarddach, die in einer Reihe parallel zur Querachse des
Schlosses westlich der Arkaden stehen, zwei in der Achse der Arkaden, zwei in
der Achse der den Lustgarten begrenzenden Alleen. Sie waren 1718 fertig,
ebenso wie die Eremitage (Einsiedelei), deren Hauptbau sich erhalten hat. Es
handelt sich um einen achteckigen Pavillon mit sechs kleinen Räumen, die um
eine zentrale Magdalenenkapelle angeordnet sind. Die Magdalenenkapelle
wird von oben durch eine Kuppellaterne erleuchtet. Der Bau ist von außen
rauh verputzt und teilweise mit Baumrinde verkleidet.

Das Schloß Favorite ist von einem ausgedehnten Park umgeben. Ursprünglich
stand es in einem rechteckigen Lustgarten mit Parterre-Anlagen und Randalleen
. In der Achse des Schlosses lagen nach Osten und Westen hin jeweils zwei
kanalartige Wasserbecken. Hinter den Kavalierhäusern schloß nach Westen
hin ein ausgedehntes Waldgebiet mit natürlichem Baumbestand an, das als
Fasanerie genutzt wurde. Nach zunehmendem Verfall wurde der Gesamtpark,
Fasanerie und Lustgarten, ab 1787 durch den Karlsruher Hofgärtner
Schweyckert in einen Englischen Garten umgestaltet. Die Schweyckertsche
Anlage ist im wesentlichen erhalten, sie wurde in den letzten Jahren restauriert
und wird nach einem umfassenden Parkpflegewerk instandgehalten.

Architekt des Schlosses Favorite ist der Markgräflich Baden-Badische Hofbaumeister
Michael Ludwig Rohrer; Entwerfer der Innenausstattung — wahrscheinlich
unter erheblicher Beteiligung der Bauherrin selbst — Franz Pfleger.
Pfleger hat sicher nicht nur entworfen, sondern war auch an der Ausführung
beteiligt. Über den Umfang seiner praktischen Tätigkeit ist nichts bekannt.

65


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0063