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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0067
Fensterachsen lange schmale Gänge entlang, über die man jeweils nach
Westen zuerst eines der beiden Treppenhäuser, dahinter je drei weitere Räume
erreichte. Zwei Zimmer flankierten je einen Doppelraum. Dessen kleinere,
dem Flur zugekehrte Kammer war fensterlos und diente als Heizraum. Am
Ende stießen die Korridore auf je ein kleines nach Osten gelegenes Zimmer.
Der jeweils daneben nach Westen liegende Raum war nur über die anderen
Zimmer erreichbar.

1842/43 wurden beide Schloßflügel um je 5 m, eine Fensterachse, verlängert.
Der nördliche Anbau wurde im Erd- und Obergeschoß in der Schloßlängsachse
in je zwei Räume geteilt. Dagegen wurde der südliche Anbau in der
Schloßquerachse geteilt. So entstand ein Gartensaal, vor dem die südliche Giebelfront
des Schlosses als Veranda in der Manier des Palladiomotivs gestaltet
wurde. Vier 2,8 m hohe Säulen tragen den Giebel. Die Verandafläche mit dem
Verandageländer springt zwischen der zweiten und dritten Säule um einen Meter
vor. Der Höhenunterschied zwischen Erdgeschoß und Palladiogiebel wurde
z.T. durch eine ca. 1 m hohe Erdrampe, zum anderen durch einen 3,5 m
langen, in vier Stufen sich nach oben verkürzenden Sockel ausgeglichen. In
diesem Sockel führt eine Treppe auf die Veranda.

Mit der Rückwand senkrecht zu den Giebeln der verlängerten Schloßflügel
wurden west-ost-gerichtete Wirtschaftsgebäude erstellt. Friedrich Weinbrenner
hatte sie wohl schon geplant. Kaum in seinem Sinne aber kann die Verlängerung
der Schloßflügel gewesen sein, da sie ja die Proportionen des Schlosses
ungünstig beeinflußte. In dem so an drei Seiten umbauten Schloßhof standen
35 m vor der Schloßmittelachse ein Springbrunnen und zwischen Brunnen und
Schloß eine Bronzefigur (Nixe) auf einem Steinsockel mit der Inschrift „WM
VB" (= Wilhelm Markgraf von Baden). Zwischen den Buchstaben M und V
erkennt man das badische Wappen. Die Figur, deren Schöpfer unbekannt ist,
befindet sich heute in Baden-Baden in Privatbesitz.

Friedrich Weinbrenner erstellte 1820 auch den hölzernen Schießturm im Wie-
sentälchen zwischen den beiden Schanzenbergen (ca. 50 m westlich der Sub-
struktionen des ehemaligen „Römischen Hauses"). Er hat die Form eines
Wachturmes mit Zeltdach und vorkragendem Wehrgeschoß mit Schießscharten
. Die beiden Spitzbogenöffnungen werden von Säulen eingerahmt. Der
Turm diente ursprünglich Jagdzwecken.

Westlich des Schlosses sieht man am Fuße des Kleinen Schanzenberges eine
Quellfassung mit der Inschrift „MW 1830 VB" (= Markgraf Wilhelm von
Baden 1830). In der Wand neben einem alten Brunnen am Nordwestende des
südlichen Wirtschaftsgebäudes kann man eine Steintafel mit Anker und
Krone, Jahreszahl „17 ANO 58" und den Buchstaben „FAD" entdecken.
Sie erinnert an den Floßmeister und Eisenwerksinhaber Franz Anton Dürr.

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