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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0079
1842 erwarb er eine gotische Kreuzigungsgruppe von 1464 aus dem Besitz des
ehemaligen Zisterzienserklosters Herrenalb und ließ sie durch Johann Beizer
im Inneren Burghof aufstellen (14). Beizer fügte der Darstellung
(4,10 m x 1,71 m) an ihrem neuen Standort noch einen 1,70 m hohen Unterbau
mit zwei Strebepfeilern und einen 0,20 m breiten Rahmen aus Sandstein
hinzu, aus dem oben zwei Konsolen mit einer neugotischen Überdachung hervortreten
.

Etwa um die gleiche Zeit wie diese Kreuzigungsgruppe kamen einige romanische
Architekturteile (von 1173—1180) vom Ostportal der 1831/32 abgebrochenen
Klosterkirche Petershausen (Konstanz) in den Besitz Großherzog Leopolds
. Er ließ sie in seinen Garten nach Neu-Eberstein versetzen. Doch brachte
man die wertvollen romanischen Reliefs schon 1867 nach Karlsruhe in das
Badische Landesmuseum. Besonders beeindrucken die Himmelfahrt Christi
(Tympanon) und Maria mit den zwölf Aposteln (Türsturz). Das Portalgewän-
de aber blieb zum Teil in Neu-Eberstein (21).

Hauskapelle und Rondell ließ Großherzog Leopold mit bemerkenswerten Gemälden
schmücken. In der Hauskapelle zeigen vier Supraporten Brustbilder
von Engeln, die Wappen halten. Sie wurden 1842 von Moritz von Schwind gemalt
. Die Gemälde des aus Freiburg stammenden Hofmalers Albert Gräfle
(1807—1889) im Rondell stellen Szenen aus der ebersteinischen und badischen
Geschichte dar. Das Bedeutendste aber, was Rondell und Rittersaal zu bieten
haben, sind ihre wertvollen Glasmalereien aus der umfangreichen Sammlung
des Großherzogs Leopold. Sie sind nur zum Teil in Fenster eingebaut, ein anderer
Teil ist magaziniert.

Im Rittersaal finden sich die dem späten 15. Jahrhundert angehörigen Glasmalereien
aus der Pfarrkirche Dühren bei Sinsheim (Eisenz): Verkündigung,
Kreuzigung, Jakobus d.Ä. und Judas Thaddäus, Nikolaus und Katharina
(90 cm hoch und über 40 cm breit); aus der Pfarrkirche Ottersweier vom Anfang
des 16. Jahrhunderts: Evangelist Johannes, Johannes der Täufer,
Madonna im Strahlenkranze, Christophorus (Stifter Wolff von Windeck),
Anna Selbdritt, Ursula (Stifterin Ursula von Fleckenstein), Hieronymus
(Stifter Ritter Hans Bock) und Georg (Stifter Georg von Bach). Diese Bilder
sind um 81 cm hoch und 35 cm breit. Im Rondell sieht man aus der Karthause
Molsheim/Unterelsaß einen Hl. Spiridon, Onuphrius, Lucius und Marinus.
Diese sind um 33 cm hoch und über 40 cm breit, haben Stifternennungen und
sind meist mit 1624 datiert. Ebenfalls im Rondell wurden auch eine Anzahl
sehr hübscher Rundscheiben und Wappenscheiben gezeigt, meist mit Stifternamen
und Datierungen, aber unbekannter Herkunft.

Am 22. November 1918 erklärte Großherzog Friedrich II. auf Schloß Eberstein
mit Zustimmung seines Vetters, des Prinzen Max von Baden, zugleich
auch für diesen und seine Nachkommenschaft seinen Verzicht auf den Thron.

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