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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0080
Heute ist das Schloß im Besitz der Markgrafen von Baden und wird von diesen
auch zeitweilig bewohnt. Daher ist im allgemeinen nur der untere Zwingerbereich
für Besucher zugänglich.

Sagen:

Wie von Alt-Eberstein gibt es auch von Neu-Eberstein eine Sage über eine
durch List gescheiterte Belagerung. Dabei spielen aber nicht die mangelnden
Vorräte eine entscheidende Rolle, sondern eine Liebesgeschichte. Graf Eberhard
von Württemberg belagerte im Schleglerkrieg die Burg. Einer seiner Gefolgsleute
, der Edelmann Georg von Stein, war ein Verehrer der Tochter des
Grafen Wolf von Wunnenstein, der im Auftrage seines Freundes Wolf von
Eberstein die Verteidigung der Burg leitete. Um Ida von Wunnenstein zu gewinnen
, bewog Georg durch eine List sämtliche Verbündeten des Württembergers
zum Abzug, so daß auch Eberhard die Belagerung aufgeben mußte
(nach A. Schreiber).

Der verbreitetste Sagenstoff um Neu-Eberstein ist „Der Grafensprung". Er
berichtet, daß ein Graf von Eberstein den steilen, stellenweise fast senkrechten
hohen Felsen vor seiner Burg hinab zur Murg geritten sei. Am häufigsten wird
diese Sage (nach A. Schreiber) mit Wolf von Eberstein in Verbindung gebracht
, der im Schleglerkrieg auf diese Weise seinen Feinden entkommen sei,
so auch in dem Gedicht von August Kopisch. Andere Gedichte nehmen z.T.
andere Versionen auf. So soll dieser waghalsige Ritt auch zur Auslosung unter
den Freiern einer Ebersteinerin gedient haben (auch nach A. Schreiber), ein
andermal dient der Todesritt einer Entscheidung in Erbstreitigkeiten dreier
Ebersteiner Bürger (B. Baader); dann wird der Ritt auch zu einem Gottesurteil
in Glaubensfragen herangezogen (B. Baader). Wieder eine andere Version läßt
den Grafen Wolf von Eberstein angetrunken den Ritt als herausfordernde
Mutprobe ausführen und ihn dabei zu Tode stürzen (nach Paul Dorpert).

Literatur:

Zu den Grafen von Eberstein siehe „Alt-Eberstein".

Th. Humpert, Schloß Neu-Eberstein, in: Ortenau 21/1934, S. 57—65; H. Langenbach, Führer
durch das Schloß Eberstein. Gernsbach 1929; A. Valdenaire, Friedrich Weinbrenner. Karlsruhe
21926; Die Kunstdenkmäler des Landkreises Rastatt, bearbeitet von P. Hirschfeld. Karlsruhe
1963; R. Metz, Mineralogisch-landeskundliche Wanderungen im Nordschwarzwald. Heidelberg
1971; 1000 Jahre Petershausen. Katalog der Ausstellung in Konstanz und Karlsruhe 1983/84.

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