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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0087
Um 1400 diente die Burg einige Zeit als Archiv und Schatztruhe (.....briefe

und der edelsteyn smaragdus die sollent byeinander liegen uff Alt-Eberstein
der bürge in solichen sloszen, daz sie uns bedersite gemein sin, also daz wir
bede sluszel darzu haben sollen"). Um die Mitte des 15. Jahrhunderts war die
Burg Witwensitz der Markgrafenschwester Agnes. Markgraf Karl I. gab die
Burg 1473 seinem Haushofmeister Hans von Bergen „zu siner hußheblichen
wonung sine leptag" in Anbetracht „der willigen Dienste wegen, die er uns
und unser Lieben gemaheln und Kynder unverdroßentlich getan hat und hinfür
tun sol und mag". Im Jahre 1573 wurden die zur Burg gehörenden Güter
an die Gemeinde verliehen — die Burg war also nicht mehr bewohnt und dem
Zerfall preisgegeben. Bald diente sie den Bewohnern des Dorfes Ebersteinburg
als Steinbruch (Klage von 1793). Seit Anfang des 19. Jahrhunderts setzte
die staatliche Fürsorge für die Ruine ein (Gutachten von C. Vierordt vom
23. 6. 1800).

Die Sagenwelt um Alt-Eberstein ist recht umfang- und variationsreich. Die Sagen
berichten von verborgenen Schätzen auf der Burg, von dem Ursprung des
Geschlechtes der Ebersteiner, daß ihnen der Kaiser als Wappenschild die Rose
verlieh, als einer von ihnen vom Papst die Goldene Rose erhalten hatte. Am
bekanntesten wurde die von L. Uhland dichterisch gestaltete Sage „Graf
Eberstein", dem die Tochter des Kaisers beim Tanz die List ihres Vaters mitteilte
, die Burg des Grafen in seiner Abwesenheit zu überfallen. Eine Sage
über ein angebliches Nonnenkloster unterhalb der Burg bezieht sich möglicherweise
auf die römischen Überreste im „Klösterle" am Fuße des Burgberges
.

Literatur:

Th. Humpert, Burg Alt-Eberstein, in: Ortenau 21/1934, S. 51—56; Die Kunstdenkmäler des
Landkreises Rastatt, bearbeitet von Peter Hirschfeld. Karlsruhe 1963, S. 74—84; O. Linde, Das
Großherzogl. Neue Schloß Baden und die 3 Burgen um Baden-Baden, in: Badische Heimat
24/1937, S. 188—193; G.H. Krieg von Hochfelden, Geschichte der Grafen von Eberstein in
Schwaben. 1836; K. Freiherr von Neuenstein, Die Grafen von Eberstein in Schwaben. 1897;
C. v. Beust, Kurzgefaßte Geschichte der Grafen von Eberstein schwäbischen Stammes nebst einer
Beschreibung ihrer Hauptdenkmäler Ebersteinburg, Schloß Eberstein und Gernsbach. 1855;
H. Langenbach, Die Grafen von Eberstein, in: Um Rhein und Murg 1/1961, S. 151 —163;
R. Metz, Mineralogisch-landeskundliche Wanderungen im Nordschwarzwald, Heidelberg
2.A. 1977; H. Langenbach, Geschichten und Sagen entlang der Murg. 1958.

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