Freiburger historische Bestände - digital

Das Neue Schloß in Baden-Baden: Ausschnitt aus ,,Baden", in: Merian,
Topographia Sueviae. 1643.

welscher Haube überragt wird. Daran schließt sich in stumpfem Winkel nach
Osten zu der einstöckige Bau der Remise an, die Philipp II. um 1584 erstellen
ließ. In ihrem langen Raum ist heute das Schloßcafe eingerichtet. Die Vorder-
und Rückseite der Remise zeigen eine Reihe von Rundbogen, die früher mit
Jalousien, heute mit Fenstern geschlossen sind. In den Zwickeln zwischen den
Rundbogen der Vorderfront stehen in halbrunden Nischen 13 Büsten von bärtigen
Männern, bartlosen jungen Männern und Frauen in der Art der Renaissance
. Alle tragen sie an der Stelle des Armansatzes volutenartige Gebilde.

Die Einheitlichkeit der Vorderfront wird in der Mitte durch den 1592 von
Kaspar Weinhart entworfenen Brunnen unterbrochen. Seine Rückseite bildet
eine Wand, die, von 2 Säulen mit Quaderbändern eingefaßt, eine von einem
Blendbogen umschlossene Nische enthält. Vor ihr steht auf dem Brunnenstock
des vorgelagerten polygonalen Brunnenbeckens eine Plastik Aktäons,
einer Gestalt der griechischen Göttersage. Sie zeigt den Jäger, wie er seinen
Blick zur Göttin Artemis erhebt, auf deren Befehl er wegen eines Vergehens
durch seinen eigenen Hund zerrissen wird. Unter der Remise befindet sich die
Orangerie, ein hoher gewölbter Raum, der heute für Ausstellungszwecke gebraucht
wird. Ihr vorgelagert ist die von einer Balustrade eingefaßte Terrasse,
von der man aus eine schöne Sicht auf Baden-Baden hat.

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