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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0098
Bei der Schloßkapelle beginnt der Schloßaltan, dessen Unterbau an der Südostecke
bis zur megalithischen Mauer vorgezogen ist. An seiner südöstlichen
Ecke stand ehemals oben auf dem Altan, der Rundpavillon, fälschlich auch
Dagobertsturm genannt, „das Duftigste und Zarteste, was die Renaissance in
Deutschland geschaffen hat" (Josef Sauer). Unbekannt ist der Meister (vielleicht
Kaspar Weinhart), der ihn entworfen hat, wie auch das Jahr (um 1585),
in dem er geschaffen wurde. Die mit Schmuckformen im Stil der Renaissance
reich ausgestattete Kuppel wird von 8 Rundbögen getragen, deren Stützen
ionische Säulen vorgesetzt sind. Sie stehen auf einer Balustrade mit reichem
Rollwerk. Der Bau wurde im letzten Krieg zerstört und ist noch nicht wiederaufgebaut
.

Das Innere:

Kennzeichnend für das Innere sind die langen geraden Gänge, die in der Mitte
des Schlosses die einzelnen Stockwerke durchziehen und das Gebäude in
2 symmetrische Teile zerlegen. Ebenso gerade ist auch die zweiläufige Treppe,
deren linker Lauf hinunter in den Schloßpark, der Rechte zu den einzelnen
Stockwerken führt. Im Untergeschoß findet sich eine Badanlage (um 1575) für
Thermalwasser, ebenso ein versteckter Geheimkeller zur Aufbewahrung der
Kostbarkeiten des Schlosses. Gerüchte im Volk beschäftigen sich mit diesem
Geheimkeller und bringen ihn in Zusammenhang mit Femegerichten. Im Erdgeschoß
liegt auf der Seite der Vorhalle ein früherer Speisesaal, den Mitte des
17. Jahrhunderts Markgraf Wilhelm umändern ließ. Auf der andern Seite
nördlich von dem Treppenaufgang ließ Markgraf Ferdinand Maximilian
(t 1669) ein Prunkbad einbauen, das die Zerstörung von 1689 fast ohne Schaden
überstand. Der weißgetünchte überwölbte Raum ist überreich mit Stuck
ausgestattet. Er umzieht die Spiegeln an den Wänden und Schildbögen wie
auch die Hermen, die das Gesims tragen, auf dem das Gewölbe ruht, und
rahmt die Waschnischen, Tür und Fenster ein. An der Gartenseite liegt auch
südlich des Treppenaufgangs die Schloßkapelle, ein schlichter Raum mit einer
Empore, die von zwei Säulen getragen wird. Im 1. und 2. Obergeschoß liegen
die Prunkräume und Salons des Schlosses. Sie erhielten ihre Gestaltung und
Ausstattung durch die umfassende Renovation, die Großherzog Leopold
1843—1847 durchführen ließ. Ihre Wände sind mit Gemälden besonders von
Fürstlichkeiten geschmückt. In diesen Räumen ist seit 1960 das Zähringer
Museum eingerichtet.

Baugeschichte des Schlosses:

Der älteste Wohnbau auf dem Schloßgelände stand auf dem Platz des heutigen
Schlosses. An Hand von erhaltenen Mauerresten kann man sich eine Vorstellung
von seiner Lage, seiner Größe und seinem Aussehen machen. Es handelte
sich um einen rechteckigen Wohnturm, dem an der südöstlichen Ecke ein

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