Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0118
Anhand einer Urkunde, die er 1257 ,,in Castro Badense" ausstellen ließ, wird
oft eine Datierung der frühgotischen Burgerweiterungen als rudolfinische unternommen
. Während sein Bruder Hermann VI. 1250 als Herzog von Österreich
und Steiermark in Schwierigkeiten starb, dessen Sohn Friedrich von
Österreich 1268 in Neapel mit dem jungen Konradin zusammen enthauptet
wurde, erweiterte Rudolf mit Verträgen und Waffen das markgräfliche Gebiet
, ja geriet 1272/3 sogar mit dem neuen König Rudolf von Habsburg in einen
letztlich verlorenen Krieg als Bundesgenosse des Straßburger Bischofs
Walter von Geroldseck. Der Rudolfinische Ausbau erscheint in dieser politischen
Lage als logische und notwendige Sicherung der markgräflichen Herrschaft
, und die Kriegskenntnisse Rudolfs werden wesentlich zu der neuen
Ausstattung Hohenbadens beigetragen haben. 1283 erwarb er die ungleich
günstiger gelegene Gipelburg Alt-Eberstein und machte sie zu seiner sicheren
Residenz in den kriegerischen Zeiten. Man wird vermuten können, daß der
Rudolfinische Ausbau Hohenbadens etwa mit diesem Jahr 1283 abgeschlossen
war.

Unter den Teilungen seiner 8 Kinder sank die Markgrafschaft sehr stark in
ihrem Wert, und erst Rudolf VI. (gest. 1372) und vor allem Bernhard I.
(1372—1431), der 1391 alle Teile der Markgrafschaft wieder in seiner Hand
vereinte und sie erheblich erweiterte (u. a. um die Bäder von Baden-Baden, die
damit in Staatsregie kamen), gaben ihr die große Bedeutung wieder, deren
Ausdruck ja auch der Bernhardspalas Hohenbadens ist. Nach einer gründlichen
Reorganisation der Staatsverwaltung und vor allem der Finanzwirtschaft
, die Bernhard auch die Mittel zum kostspieligen Ausbau der Burg zur
Residenz verschafften, neben kriegerischen Aktionen, die bis zur Raubritterei
reichten, überstand er die schwerste Krise der markgräflichen Geschichte.
Nachdem Bernhard nämlich noch die Herrschaft Hachberg (heute Hochburg
bei Emmendingen) aus verwandter Linie um 80 000 Gulden und die Reichsburg
Zähringen an sich gebracht hatte, brachte seine bisweilen brutale Erwerbspolitik
vor allem Bürger und Städte gegen ihn auf. Dazu trat Kurfürst
Ludwig von der Pfalz wegen der sponheimischen Erbschaft (vgl. also das
Wappen am Jakobsbau!) gegen ihn an, so daß 1423 Basel, Freiburg, Breisach,
Endingen und andere Städte des oberrheinischen Bundes zusammen mit dem
Kurfürsten und seinen 4-5000 Pferden und Artillerie gegen ihn im Feld
standen. Nach großen Verwüstungen vermittelte erst Kaiser Sigismund den
Frieden von Durlach vom 2. Juli 1424, in dem Bernhard mit Kompromissen
sein Land im wesentlichen rettete. Die Sponheimer Erbschaft, drei Fünftel der
Grafschaft, sicherte er noch seinem Sohn Jakob, der mit 17 Jahren Mitregent
wurde und diese Erbschaft am Jakobsbau dokumentierte. Jakob I. (1431—1453),
von Enea Silvio Piccolomini, dem späteren Papst Pius IL, geradezu als Friedensfürst
gelobt, dürfte ein durchaus religiöser Mann gewesen sein, wie auch
sein Ausbau des Kapellenkomplexes auf Hohenbaden zeigt. Sein Sohn, der
selige Bernhard (II.) von Baden, soll 1428 auf der Burg geboren worden sein.

120


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0118