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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0120
Christoph sich so verausgabt, daß seine Geisteskräfte ihn verließen; zwei seiner
Söhne (er hatte 15 Kinder) beantragten 1516 seine Entmündigung beim
Kaiser; 1518 zwangen sie den Vater, auf Hohenbaden Wohnsitz zu nehmen,
wo er dann, zerrüttet an Geist und Körper, seine letzten Lebensjahre verdämmerte
.

Christoph sah noch die jämmerlichen Gefangenen des Bauernkrieges 1525 in
den Gefängnissen der Burg, bevor er 1527 starb. Zwei Jahre nach seinem Tod
wurde auch das badische Archiv, die letzte Funktion der Burg aus Bernhards I.
Zeiten, ins Neue Schloß verlegt.

1584 wird noch ein Burgvogt erwähnt. Um 1597 ist Hohenbaden schon „das
burgstadel des alt abgeenden Schlosses ob der der Stadt Baden". 1607 hört
man vom „gemäuer vom alten Schloß, welches zuoberst auff dem Berg zerfallen
"; 1627 finden wir „das alt abgegangene schloß Baden". Grabungen von
1905/06 lassen vermuten, daß ein Brand nach 1584 und vor 1597 dieses Ende
herbeiführte. Ab 1806 wird die Burg Gegenstand denkmalspflegerischer Bemühungen
des Hauses Baden, das 1838/44 dort auch ein Wirtshaus einrichtet.
Die letzte große Restaurierung der Neuzeit findet ab 1980 durch das Karlsruher
Hochbauamt statt, wobei sich leider keine neue Bauaufnahme der Anlage
ergab. Und im November 1984 wird ein neu gestaltetes Restaurant in den
Wohnzwingern der Burg seinen Betrieb aufnehmen. — Auch heute ist Hohenbaden
wieder eines der lohnendsten Ziele für Burgenfreunde in ganz Baden-
Württemberg!

Sagen:

Viele Sagen berichten von der Burg und ihren Bewohnern. Eine Gräfin irrt
klagend und jammernd durch die Burgtrümmer und sucht ihr Kind. Dies war
ihr aus den Händen geglitten, als sie es über die Brüstung der höchsten Burgzinne
hinaushielt und ihm das Land zeigte. Dabei habe sie den Knaben aufgefordert
, hart und grausam gegen die Untertanen zu sein, da er die Macht und
das Recht habe. — Eine weiße Frau sucht nachts haßerfüllt in den Ruinen
ihren Mann, der sich von ihr hat scheiden lassen. — Die Burgherrin Berta von
Rosenberg beschwor nachts die Geister, damit sie ihr Gold brächten. Dabei
tötete sie ihre eigenen Kinder. Zur Strafe muß sie im Schloß umgehen, bis sie
erlöst wird. — Auch die Markgräfin Jakobäa, des Ehebruchs angeklagt und
erdrosselt, irrt klagend durch das Schloß. — Doch neben diesen traurigen
Vorkommnissen gibt es auch erfreuliche. So wurden die Markgräfin Katharina
und ihre Kinder durch ihr Gebet zur Muttergottes von der Pest verschont und
die Krankheit gebannt. — Ein Einsiedler, der die Yburg wegen der vielen
bösen Geister dort verlassen hatte und danach in den Kellern des Schlosses
lebte, wurde durch einen bösen Geist jedoch erfolglos bedrängt. Später siedelte
er nach Mannheim über. — Ein alter Mann im Schloß forderte Besucher auf,
ihm in den Keller zu folgen, vermutlich um ihm Schätze zu zeigen, ebenso eine
weiße Frau, die mit einem Schlüsselbund winkt.

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