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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0123
AA

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£)ß5 Jagdschlößchen auf dem Fremersberg
: Grundriß Bezirksbauamt
Baden-Baden.

Zum Jagdschloß gehörten neben einigen abgegangenen Wirtschaftsgebäuden
zwei rechteckige Kavalierhäuser und zwischen ihnen ein achteckiger Küchenbau
. Von diesen etwa 80 m vom eigentlichen Jagdschloß entfernten Bauten
steht heute nur noch die Küche. Die Stelle eines der beiden Kavalierhäuser
wird durch ein oftmals verändertes Wirtschaftsgebäude markiert, das mindestens
auf den alten Grundmauern steht. Schon ältere Grundrisse zeigen, daß
die Achsenbezüge zwischen Kavalierhäusern und Küche und zwischen Küche
und Schloß nur ungefähr stimmen.

Die überlieferten Baudaten sind spärlich. 1716 wird der Platz für das Jagdschloß
bestimmt, für 1717 sind Materialzufuhren gesichert. 1720 wird von
Wetterschäden an den Kavalierhäusern berichtet, 1721 ist der steinerne Hirsch
auf dem Schloßbau noch nicht versetzt. Für das Rätsel um die für einen so
kleinen Bau merkwürdig lange Bauzeit von 1716 bis 1720 konnten die Untersuchungen
anläßlich der Restaurierung von 1973 eine Lösung anbieten:
Offensichtlich war das Schlößchen zuerst als Holzbau, wohl ohne innere Abtrennung
der Kabinette errichtet worden, dessen Außenwände in Art von
Backsteinen bemalt waren. Erst später wurde das Gebäude mit steinernen
Wänden ummantelt und verputzt. Architekt des reizvollen Zentralbaues war
Michael Ludwig Rohrer. An seiner Autorschaft kann kein Zweifel bestehen,
wenn auch kein schriftlicher Beleg dafür vorliegt und der mehrfach in der
Literatur abgebildete Plan sicher nicht von ihm, sondern, wie das Kunstdenkmälerwerk
ganz richtig vermerkt, etwa aus der Zeit um 1820 stammt. Unmittelbare
stilistische Beziehungen bestehen zur Eremitage im Park von Favorite
von 1717 und zu der späteren Eremitage in Waghäusel des gleichen Architekten
. Eine Ansicht der ursprünglichen Gesamtanlage bietet eine in mehreren
Exemplaren erhaltene Ofenplatte, u.a. im Badischen Landesmuseum in
Karlsruhe. Auf dieser Ofenplatte sind auch strahlenförmige Beete zwischen
den Kabinetten eingezeichnet, die den Grundriß zur Form des pfälzischen
Hubertusordens ergänzen. Die ebenfalls auf der Ofenplatte zu sehenden

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