Freiburger historische Bestände - digital

Die Yburg: Der Torzwinger.

Aufn.: J. Mühlan

Die Westburg (3): Das zweite Tor öffnet den Zugang zum weiträumigen Areal
des Burghofs. In der Ringmauer auf der linken Seite haben die Restauratoren
der Jahrhundertwende hinter einer jüngeren Mauerschale an ein paar Stellen
das ältere Mauerwerk freigelegt gelassen. Das älteste, bedeutendste und am
besten erhaltene Bauwerk der Burg ist der massige West-Bergfried (Berchfrit I).
Sein natürliches Fundament ist eine Felskuppe, die sich rund 3 m über dem
Burgplateau erhebt. Der Bergfried selbst kommt auf eine Höhe von 19,85 m
und ist von quadratischem Grundriß mit einer Seitenlänge von 8,20 m. Die
saubere Quaderfugung machte den Turm über die Jahrhunderte hinweg gegenüber
Witterungseinflüssen resistent. Seine Stellung im Gesamtgefüge der
Burg läßt sich weniger mit fortifikatorischen als mit repräsentativen Funktionen
begründen. Er verkörpert den Stolz und auch den expansiven Anspruch
seiner adligen Erbauer mit seiner Wirkung in die Ferne und auch aus der
Ferne. Nur wenige schlichte Architekturformen prägen den Turm; diese sind
dann allerdings um so effektvoller. Die glatten Porphyrquader bilden in der
Regel durchlaufende Mauerfugen. Auf die Höhe eines Eckquaders kommen
zuweilen zwei Schichten von Innenquadern. Letztere zeigen eine rauhere
Oberfläche als die völlig glatt behauenen und optisch auffälligeren Eckquader
. Ein 12 cm tiefer Rücksprung in ca. 7,5 m Höhe gliedert das nüchterne
Äußere des Turms.

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