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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0136
Reichslehen. Bedeutender als die weiteren Besitzübertragungen innerhalb
der Familie ist die Belehnung in Nürnberg am 23. 4. 1350 von Markgraf
Hermann IX., Herr zu Eberstein, durch Kaiser Karl IV. mit der Burg zu Iberg
(Yberch) als Reichslehen11.

Dem Markgrafen Bernhard I. werden die Reichslehen 1382 durch König
Wenzel in Frankfurt a.M. bestätigt, darunter die Yburg, „als ferre (so weit
wie) die graben geen"12.

Bernhard I. (1372—1431) baute die bereits unter Rudolf I. errichtete badische
Ämter- und Verwaltungsorganisation aus. Unter Bernhard werden 13 Ämter
genannt, dazu zählt das Amt Yburg13.

Zerstörungen und neue Funktionen. Rund 10 Jahre, nachdem Philipp I. im
Teilungsvertrag vom 1. 8. 1515 von seinem Vater Christoph I. die Iburg erhalten
hatte, wurde die Burg 1525 von einem Honauer Bauernhaufen zerstört.
Die Gewalt des Bauernaufstandes richtete sich hier wie in anderen betroffenen
Gebieten gegen die Burgen als Symbole der feudalen Herrschaft14. Die zu einem
beträchtlichen Teil zerstörte Burg erhielt nach dem Erliegen des Bauernkriegs
Bernhard III., später der zur Regierung des Landes unfähige Eduard
Fortunat, welcher in den verbliebenen Gemächern der Burg zwei italienischen
Schwarzkünstlern eine Alchemistenküche eingerichtet haben soll15.

Markgraf Friedrich von Baden-Durlach übernahm 1598 die Baden-Badischen
Lande von dem seiner Macht entsetzten Eduard Fortunat. Sein Nachfolger
Georg Friedrich ließ nach anderen Konsolidierungsmaßnahmen 1617/20 die
Yburg wieder bewohnbar machen und neu befestigen. Die geostrategische Bedeutung
der Burg wird ein letztes Mal unterstrichen dadurch, daß sich die
schwäbischen Kartographen W. Schickard und J. Morell die Iburg als zentralen
Ort für Peilungen (1635 ff.) ausgesucht hatten16. Schließlich zerstörten im
Pfälzischen Krieg 1689 die französischen Truppen Ludwigs XIV. unter Duras
die Iburg. Die Schleifung betraf alle wehrhaften Teile wie Wehrgänge,
Zinnen, Abschnitte der Ringmauer. Die Türme dagegen blieben erhalten.
Blitzschläge spalteten in den Jahrzehnten darauf den Ost-Bergfried. Seit
diesen Zerstörungen ist der Burgbezirk noch als Forstgebiet und als beliebtes
Ausflugsziel bedeutsam. Die Anziehungskraft des Ibergs und der Yburg
(Iburg) wird u.a. im 19. Jahrhundert durch zahlreiche Künstler, z.B. Carl
Philipp Fohr, dokumentiert. Sie verwendeten die Ruine ausgiebig als romantisches
Motiv.

Sagen

Die zeitweilige Verödung der Burg im 16., 17. und 19. Jahrhundert, aber auch
ihre Abgeschiedenheit waren ein günstiger Nährboden für die Entstehung
zahlreicher Sagen:

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