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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0141
von Negenwilre, einem Zweig des Uradels der Röder von Hohenrode. Ihr
Wappen, der liegende silberne Adler in rotem Feld, war das gleiche wie das
der Röder mit dem Unterschied, daß hier das Feld goldgerandet ist. Das
Schloß war eine Ganerbenburg, an der mehrere Familien anteilsberechtigt waren
. Zerstörungen sind keine überliefert, jedoch werden die Plünderungen
und Brandschatzungen des Dorfes im September 1690 sicherlich auch dem
Schloß übel mitgespielt haben. In den achtziger Jahren des 18. Jh. wurde dann
das Schloß wegen Baufälligkeit abgerissen und der Graben eingeebnet.

Die Burgherrschaft

Als Bewohner des oberen Schlosses erscheint in Urkunden der Markgrafen
von Baden von 1297, 1307, 1309 und 1313 wiederholt der Name Albrecht
Bube von Nägwilre, Ritter. Er nannte sich auch Bubo von Hohenrod. Unter
dem 23. Februar 1329 stiften Ritter Albrecht, der Roder von Negenwilr, von
Schowenburg genannt, Nicolaus Röder, Hugo und Berchtold von Bach
(unteres Schloß) sowie Heinzmann Bube mit Hilf und Steuer frommer Leute
eine Kapelle und einen Altar im Tal zu Neuweier mit einer Priesterpfründe.
Heinzmann Bube, Edelknecht „residens in Newilre" verkauft am 13. Februar
1345 ein Weingeld von dem Viertel des Zehnten zu Steinbach und Neuweier,
das sie von der Herrschaft Baden zu Lehen tragen, an das Kloster Lichtental.
Um 1351 wird noch ein Edelknecht Balsan von Tizzingen, als „in diesen
Tagen zu Negenwilre gessesen" erwähnt.

Die Röder scheinen bis zum Ende des 15. Jh. als badische Lehensträger im
oberen Schloß zu Neuweier ansässig gewesen zu sein. Es sind noch markgräfliche
Lehensbriefe für Wilhelm Röder als Erben des verstorbenen Albrecht
Röder (1427) und für Hans Adam Röder (1434) vorhanden. 1466 tritt erstmals
der Name Stein von Reichenstein im Neuweierer Tal auf. In diesem Jahr stiftet
der Junker Konrad Stein von Reichenstein und dessen Ehefrau Barbara Röder
für Dietrich von Röder eine Jahrzeit in die Steinbacher Kirche. Ihr Sohn, Konrad
d. J. von Stein, war 1477 markgräflich badischer Obervogt zu Stollhofen.
Er brachte das ganze obere Schloß mit allen Gütern in seinen Besitz. 1491 wird
die Familie von Stein Mitglied bei der Ortenauer Reichsritterschaft.

Nachdem das Schloß 1521 seinen Eigentümer gewechselt hatte, fiel es 1575 an
die Herren von Stein zurück. Die Brüder Philibert und Georg von Stein teilten
sich das Gut. Im Jahre 1632 vereinigte Friedrich von Stein wieder den gesamten
Besitz. Zu Beginn des 18. Jh. verschlechterten sich die Vermögensverhältnisse
der Freiherren von Stein immer mehr. Walrad Heinrich von Stein, ein übler
Haushälter, verkaufte stückweise seine Liegenschaften, so daß Kaiser Karl VI.
einschritt, der solche Verkäufe überhaupt verbot. Im Jahre 1778 kam das
obere Schloß durch Kauf an den Besitzer des unteren Schlosses, den Freiherrn
Franz Philipp von Knebel-Katzenellenbogen, der es wenige Jahre danach
wegen Baufälligkeit abtragen ließ.

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