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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0154
Der im nördlichen Teil des Ovals gelegene kleinere Bergfried (b) hatte die Aufgabe
eines Wachtturmes. Auch sein Grundriß ist annähernd quadratisch
(8,67 m x 8,70 m). Der Eingang findet sich in 12 m Höhe. Die Turmmauer ist
nur durch das Fenster des Einganggeschosses und des 3. Obergeschosses
durchbrochen.

Die sorgfältigere Mauertechnik des Bergfrieds b und seine größeren Quadern
könnten b als etwas älter als a ausweisen; das Fehlen von Zangenlöchern an
den Quadern ließe allerdings auch eine Datierung beider Bergfriede in die ersten
10 Jahre des 13. Jhdts. oder gar eine in die Wende vom 12. zum 13. Jhdt.
zu; damit wären Ersterwähnung und Baubefund ziemlich nahe beieinander.

Im Inneren weisen beide Türme gleiche Züge auf; Stockwerksgliederungen
werden jeweils durch innere Rücksprünge der Mauer angedeutet, wodurch die
Mauer nach oben immer dünner wird. Die Mauer von b ist unten 2,64 m dick;
unter dem nach Norden in ca. 12 m Höhe gelegenen Eingang finden sich zwei
durch Rücksprung unterschiedene Stockwerke.

Insgesamt sehen wir zwei höchst eindrucksvolle, zu Beginn des 13. Jhdts. technisch
auf dem neuesten Stand stehende Bergfriede vor uns, die der Burg ihr
eigentliches Profil geben und daher wirklich dringend interessierten Zeitgenossen
und Burgenfreunden (wieder) zugänglich gemacht werden sollten!

Die Palasbauten

Jedem Bergfried war, wie der Befund zeigt, der Plan von Naeher aber falsch
darstellt, zumindest ein Palasbau zugeordnet. Eine allein übriggebliebene
Wand des Nordpalas zieht vierstöckig etwa von SW nach NO. Sie zeigt Spuren
vielfacher Umbauten, so an ihrer SW-Ecke Reste eines ehemals wohl sechsek-
kigen Turms (?), der oberhalb des untersten (Keller-?)Geschosses auf drei
Konsolen aus Granit und Sandstein beginnt. Mit ihm hat man ein romanisches
Gewände überbaut, das seinem Baukörper wohl die Erklärung als Kamin zuteil
werden ließ. Ein Mauerfundament zieht an seiner Stelle rechtwinklig zur
Wand etwa nach S. Die Wand hat am Boden eine Stärke von 1 m, sie ist
6,80 m lang. Von N her gesehen (Innenseite), findet sich im unteren Geschoß
links eine 191 cm hohe, 120 cm breite Pforte mit abgefasten Sandsteingewänden
an der Außenseite, innen darüber eine eigenartige Nische von 120 cm Höhe
und ebensolcher Breite, daneben ein Lichtdurchbruch, der scheinbar von
„außen" kommt, daneben wieder eine Nische diesmal in der Außenwand
(= Südseite). Dies sind Spuren erheblicher Umbauten vielleicht nach dem
großen Brand aus den Jahren um 1370.

Im dritten Stockwerk findet sich im Zentrum ein romanisches Fenster, darüber
als Rest eines Giebelgeschosses eine spätere Mauer mit Rücksprung zur
Außenseite hin. Das romanische Fenster zeigt unten am Außengewände einen
Ausbruch, wie er oftmals bei der Umwandlung von mittelalterlichen Schieß-

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