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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0155
scharten zu Feuergewehrscharten (Vorform von Schlüsselscharten) vorkommt
. Darunter finden sich wiederum 3 Konsolsteine auf der Außenseite.

Würdigt man die unterschiedlichen Maueröffnungen mit ihren unterschiedlichen
Verjüngungen nach Norden und Süden, dazu die Konsolsteine auf beiden
Seiten, wird man schließen dürfen, daß diese Wand ursprünglich eine Außenwand
war, dann aber von Süden angebaut wurde, so daß sie zu einer Innenwand
wurde. Der Umbau dürfte aber nach der Umwandlung des romanischen
Fensters zur Feuerscharte wohl nach der ersten Hälfte des 14. Jhdts.,
stattgefunden haben. So ist diese Mauer eigentlich Zeuge zweier ehemaliger
Wohnbauten. Das entspräche dem Ausbau der Burg als Ganerbenburg, der
ein altes Hofgelände miteinbezog.

Im Südpalas, dem Bergfried a zugeordnet, ist dann der größere Palasbau zu
sehen. Er ist mit dem Giebelgeschoß mindestens fünfstöckig gewesen. Ohne
Mauer-Verbindung mit dem Turm lehnt er mit Fuge im NO an diesem Bergfried
. Seine Außenmauer im Kellergeschoß von 6,45 m Breite ist ca. 1,45 m,
die Innenmauer zum Burghof hin nach Rücksprung über dem 1. Kellergeschoß
ist ca. 90 cm dick. Die Stockwerkseinteilung ist auch hier wie in den
Türmen durch Rücksprünge markiert. Das Stockwerk über dem Keller zeigt
einen romanischen Fensterdurchbruch nach SO mit inneren Sitznischen. Dann
folgt das Eingangsgeschoß als 3. Stockwerk. Der Zugang erfolgte vom Burghof
aus durch ein offenbar umgebautes bzw. später nach außen verstärktes romanisches
Portal mit zwei durch den Umbau gegeneinander verschobenen,
abgefasten Rundbögen. Sie liegen 2,50 m oberhalb des Restes eines offenbar
späteren Treppenturms aus dem Burghof. Im 4. Stock weisen 2 romanische
Fenstergruppen, von denen die eine Doppelgruppe etwa halb so groß ist wie
die andere, und Ansätze einer wohl ähnlichen Fenstergruppe gegenüber in der
Außenmauer auf den eigentlichen Repräsentationsraum, den „Rittersaal".

Außen vor der Giebelwand liegt, schräg zum Bergfried führend, noch der gewaltige
Mauerklotz einer anderen Palas-Außenwand, die ein von innen zugemauertes
romanisches Fenster besitzt. Er verweist somit sicher nicht auf eine
Schildmauer, sondern auf eine andere Palas-Konstruktion, nach deren Zerstörung
erst die südliche Giebelwand hochgezogen worden sein dürfte. Seine
Mauerkonstruktion mit annähernd waagerechten Fugen setzt ihn aber zeitlich
nicht sehr von dieser ab, die etwa gleichartige Fugen zeigt.

Wie der Südpalas insgesamt, so hat auch dieser Klotz keinen Mauerverband
mit dem Bergfried und stößt mit Fuge an ihn. Mindestens 2 Baustufen des Pa-
las finden wir also auch hier, ein Problem, das durch archäologische Untersuchung
noch weiter geklärt werden sollte.

Die Burgkapelle

Die Burg besaß seit alter Zeit eine Burgkapelle1 mit Michaelspatronat, wie es
seit dem Karolingerreich für Reichsbauten und Burgbauten vielfach nachge-

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