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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1984/0156
wiesen ist. Ihre Lokalisierung im Burgbereich ist ungeklärt. 1408, drei Jahre
vor seinem Tod, stiftete Reinhard von Windeck eine Priesterpfründe zu Ehren
des Kapellenpatrons2.

1544 sind Kapelle und Pfründe bereits säkularisiert.

Über ihr Alter mögen die von Koch gezeichneten Funde, zwei Gewölbeschlußsteine
, einer mit Christuskopf, der andere mit Agnus Dei Aufschluß geben.
Beide Bildtypen gehören in die spätere Gotik; so wird es eine gotisch gewölbte,
nach Umfang der Pfründe offenbar recht bedeutende Kapelle gewesen sein.

Interessanter sind noch die eindeutig romanischen, von Albert Koch gezeichneten
Funde (fein skulptierte Kelchkapitelle, von Rundbögen umgebene Palmetten
, Köpfe u.a.). Leider ist die Fundstelle nicht bekannt. So hat man keinen
Anhaltspunkt für ihre Datierung. Doch finden sich ähnliche Formen auch
an den romanischen Bauteilen des Freiburger Münsters wie auch in Schwarzach
und stützen so die These von der Erbauungszeit um 1200—1220. Gleichzeitig
sind sie auch ein Zeichen für den Repräsentationsanspruch und die Bedeutung
der Herren von Windeck in der Ortenau. Leider ist die große Palmette jetzt
unsinnig im Nordpalas, der Palmettenfries ebenso unsinnig im Außentor oben
eingemauert.

Die Unterburg wird jetzt von dem Restaurantbau beherrscht, der romanische
Elemente von 1959ff. mit überbreiten Viereckfenstern und Fachwerkwänd-
chen verbindet und mit seinem weißen Putz weit ins Land strahlt, während der
Umriß der Kernburg infolge dichten Baumbewuchses immer weniger sichtbar
wird.

Ein Torgang führt im Westen zur Kernburg hinauf, während das ganze Areal
von der Mauer eines Zwingers abgeschlossen wird. So haben wir insgesamt eine
Kernburg des frühen 13. Jhdts., die bereits Elemente einer Ganerben-Nutzung
aufweist, und die wohl Ende des Jahrhunderts oder noch später mit einer
Zwingeranlage umgeben wurde.

Im Jahre 1561 lag die Burg in Trümmern, so daß wir in ihr im wesentlichen ein
hervorragendes Zeugnis romanischen Burgenbaus schätzen können, das der
gesamten badischen Burgenlandschaft, vor allem aber dem Rheintal, zur großen
Zierde gereicht und dem Rang und der Würde seines Erbauergeschlechtes
noch heute ein mächtiges Zeugnis ausstellt.-

Geschichte der Burgherrschaft

Die Herren von Windeck3 waren ein bedeutendes Geschlecht unter den 16 Ritterfamilien
der Ortenau, dessen Ursprung gelegentlich in fränkische oder sali-
sche Zeiten zurückverlegt wird, aber gänzlich dunkel bleibt. Mit Melchior
wurden sie 1212 zuerst erwähnt4, der als Vogt des Klosters Schwarzach wohl
die Burg Alt-Windeck erbaut hat. Nach zahlreichen Verzweigungen mußten

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